Krankenhaus Oberpullendorf
Geburtenstation könnte geschlossen werden

- "Wenn man sich entscheiden sollte, die Geburtshilfe zu verlegen, dann würde dies vollständig passieren", so Leo Szemeliker.
- Foto: OÖG (Symbolfoto)
- hochgeladen von Barbara Babonitsch-Diewald
Die Geburtenstation im Krankenhaus Oberpullendorf könnte möglicherweise geschlossen werden. Und ja, es gibt laut KRAGES-Pressesprecher Leo Szemeliker Überlegungen, dieses Thema sei jedoch nicht akut.
OBERPULLENDORF. Leo Szemeliker im Gespräch mit den Bezirksblättern: "Ja, es gibt bereits interne Gespräche über die Verlegung, heuer wird allerdings keine Entscheidung getroffen werden." Insgesamt sei die organisatorische Veränderung der Geburtshilfe aktuell nicht dringlich. Das Hauptthema der KRAGES sei nach wie vor der Umgang mit der Pandemie. Die Entscheidung stehe erst im Rahmen der laufenden RSG-Planungsperiode (2025) an.
Ambulanzen bleiben
Auf die Frage ob es im Falle einer Verlegung gar keine Geburten mehr im Krankenhaus Oberpullendorf geben würde, antwortete Szemeliker: "Wenn man sich entscheiden sollte, die Geburtshilfe zu verlegen, dann würde dies vollständig passieren." Ambulanzen für Schwangere, Nachbetreuung oder die Kinderwunsch-Ambulanz würden aber in Oberpullendorf bleiben.
Spezialisten vor Ort
Generell gilt: Leistungen, die Menschen öfter in Anspruch nehmen (Ambulanzen), will die KRAGES noch mehr in Wohnortnähe anbieten. Manche Ereignisse die tendenziell seltener vorkommen, wie u.a. eine OP oder Geburt, werden hingegen für eine Region dort angeboten, wo man sie regelmäßig durchführt und Spezialisten vor Ort sind. Die Rahmenbedingungen müssen in entsprechender Qualität gegeben sein (Neonatologie/Kinderstation).
Fehlende Neonatologie
Im Zentrum steht dabei zuallererst das Kriterium der Sicherheit für Mütter und Kinder. Während in den Krankenhäusern Eisenstadt und Oberwart für Problemgeburten eine Neonatologie (Kinder-Intensivstation) existiert, fehlt eine solche in Oberpullendorf. "Es ist auch nicht möglich, dort eine solche aufzubauen, weil es wirtschaftlich nicht vertretbar ist und nicht genug Neonatologen verfügbar sind", erklärt Szemeliker.
ÖVP fordert vollwertige Geburtenstation
„Das Krankenhaus Oberpullendorf ist eine wichtige Gesundheitseinrichtung im Bezirk. Wir brauchen eine umfassende Gesundheitsversorgung für die Menschen – vom Baby bis zu Oma und Opa“, sagt Niki Berlakovich, der darauf hinweist: „Wir brauchen in der Region eine vollwertige Geburtenstation und fordern das Land auf, von der Verlegung der geburtshilflichen Versorgung vom Krankenhaus Oberpullendorf in das Krankenhaus Oberwart abzusehen. Wir fordern weiters von der Landesregierung, dass die Geburtenstation im Krankenhaus Oberpullendorf im vollen Umfang beibehalten wird.“
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