Kein HTL-Status für Keramikschule Stoob
Eine Kooperation der doc.Stoob mit der HTL Eisenstadt ist nun doch nicht zustande gekommen.
STOOB (EP). In der Keramikschule Stoob werden Techniken und handwerkliche Fertigkeiten der Keramik, des Platten- und Fliesenlegens und des Ofenbaus vermittelt. 90 Schüler besuchen diese Fachschule zur Zeit, in den 90er Jahren wurden in Stoob mehr als 200 Schüler ausgebildet.
Schulwesen verändert
"1992 mussten wir Schüler wegschicken, wir machten damals sogar Aufnahmeprüfungen, um dem Ansturm Herr zu werden. Eine Schülerzahl von 100 zu erreichen ist leider schwierig, das Schulwesen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, das Angebot ist vielfältiger. Abgesehen davon machen uns die geburtenschwachen Jahrgänge zu schaffen, die Bildungseinrichtungen kämpfen um jeden Schüler. Außerdem würden Eltern ihre Kinder eher in eine Berufsbildende Höhere Schule als in eine Berufsbildende Mittlere Schule, wie unsere, geben", so Direktorin Christa Pichler. Die Hoffnung der Schule war deshalb eine Kooperation mit der Höheren Technischen Lehranstalt HTBLA Eisenstadt im Bereich Werkstofftechnik und Keramik. "Unsere Schule wäre eine Expositur der HTL geworden. Es gab viele Gespräche mit den Zuständigen, auch die nötige Infrastruktur, wie die Räumlichkeiten und ein Labor, wären an unserer Schule gegeben. Sogar ein Lehrplan wurde bereits ausgearbeitet."
16 Millionen Euro
Das Land hätte allerdings in die Schule und das dazugehörige Internat investieren müssen, insgesamt 16 Millionen Euro wären dafür in einigen Ausbauschritten nötig gewesen. "Alles war bereits abgesprochen, wir hätten beweisen müssen, dass wir Schüler bekommen. Für das Land wäre es kein großes Risiko gewesen, die Verantwortlichen haben es leider nicht so gesehen", ist Pichler enttäuscht.
Die doc.stoob sei eine Landesfachschule mit den Aufgaben einer Bundesschule. "Das Land will uns nicht hergeben, obwohl unsere Lehrer Bundeslehrer sind und wir nach Bundes-Lehrplänen unterrichten." Für Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz waren es vielfältige Gründe, warum die Keramikschule nun doch keine Expositur der HTBLA Eisenstadt wird. "Vor allem wären es die hohen Investitionskosten in einen Standort gewesen, von dem man nicht weiß, wie es weitergeht und ob es funktioniert. Der Bund hat auch aus pädagogischer Sicht so entschieden, es ist aber angedacht, in die Renovierung der Keramikschule zu investieren."
Unterstützung
"Woran das Projekt mit der HTL gescheitert ist, habe ich nicht erfahren und werde es wohl nicht mehr erfahren. Es hat nur geheißen, es wird nicht investiert. Fakt ist: Ohne Schüler wird es keine Schule geben. Es kommt darauf an, wie viel Unterstützung ich in Zukunft bekomme", so Pichler. Infos: www.keramikschule.at
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