Neues CERAMICO-Wohnheim in Stoob
Keramik, Holz und ganz viel Licht
Heute wurde im Bezirk Oberpullendorf das neue Wohnheim für die Schülerinnen und Schüler der CERAMICO Keramiklehrstätte in Stoob nach der Fertigstellung besichtigt. LH Hans Peter Doskozil und die Verantwortlichen statteten dem fertigen Bauprojekt einen Besuch ab.
STOOB. Im Grünen, und doch mit Infrastruktur, liegt das neue Wohnheim für die Schülerinnen und Schüler der Keramik-Werkstatt CERAMICO, gegenüber dem alten Internat. Das Gebäude wurde von Architekt Ralph Steffek modern und gleichzeitig heimelig gestaltet und von der REB, LIB und O.K. Energie Haus GmbH erbaut. Das Gebäude zeichnen die farblichen Keramik-Stäbe sowie die vielen Details aus Naturholz und helle Räume aus. Die Architektur ist praktisch und designschön. Die Menschen hier fühlen sich wohl - das bestätigt uns auch Katrin Kustor, Betreuerin der Jugendlichen vor Ort. Die Jugendlichen erlernen hier in der Landesfachschule mit Aufbaulehrgang und Kolleg die Nischen Fliese, Keramik und Ofenbau und damit gleich drei Berufsausbildungen.
Neubau des Internats abgeschlossen
Im Dezember 2021 hat sich in der Keramikfachschule Stoob einiges geändert: Die Ceramico Gmbh wurde gegründet, der Lehrplan geändert und neue Bauprojekte wurden beschlossen. Jetzt ist das erste Etappenziel des neuen Campus erreicht: Der Neubau des Wohnheims. Damit ist der vermutlich größte Holzbau im Burgenland fertiggestellt. „Wir haben in unserem Regierungsprogramm festgeschrieben, den Standort Stoob als Schul- und Ausbildungsstätte, aber auch als Wirtschaftsstandort zu stärken und damit einen wichtigen Teil der burgenländischen Identität zu erhalten.“, so LH Doskozil, der von einem Leuchtturmprojekt spricht: „Die Bauweise des Ceramico Schülerheims zeigt auch unser Engagement für eine nachhaltige Zukunft und demonstriert die Bedeutung ökologischer Verantwortung.“ Rund 10,5 Millionen Euro wurden in den Neubau investiert.
Bildung und nachhaltiges Bauen
Der Internatsneubau wurde von der REB – Real Estate Burgenland GmbH, einem Tochterunternehmen der LIB, errichtet. Die Architektur- und Außenanlagenplanung, vom Entwurf bis zur Umsetzung, wurde durch die LIB-Planungsabteilung erstellt. Die Geschäftsführer Gerald Goger und Jürgen Laky sowie Architekt Ralph Steffek sind sich einig: „Es war herausfordernd, den Bau in nur einem Jahr fertigzustellen, konnten ihn aber dennoch kosteneffizient umsetzen.“
Das neue Internat bietet eine Nutzfläche von 2.740 Quadratmetern, 50 Zimmer, 100 Betten, mehrere Lernkojen, Aufenthaltsräume, Trinkbrunnen, und einen Vorplatz mit Bänken sowie eine Keramikfassade als Eyecatcher.
Die Jugendlichen können nun neben mehreren Aufenthaltsräumen, hellen freundlichen Zimmern und einer eigenen Küche auch einen Fitnessraum, TV-Raum und Billardtisch nutzen. Das gesamte Gebäude ist hell und freundlich entworfen. Das viele Holz sorgt für eine gemütlich warme und wohnliche Atmosphäre.
Ökologisch-moderne Bauweise
In der Bauweise wird der Fokus auf Nachhaltigkeit deutlich, durch eine Hybridbauweise von Beton und Holz. Die Holzbauelemente wurden von der Firma O.K. Energie Haus GmbH errichtet. Geschäftsführer Michael Oberfeichtner betont: „Es ist das wohl größte Wohnbauprojekt dieser Art im Burgenland. Die Holzständerkonstruktion benötigte für den Rohbau sieben Wochen Montagezeit; die verwendete Holzmenge führt zu einer CO2-Bindung von ca. 1.110 Tonnen und zusätzlich 1.340 Tonnen CO2-Einsparung gegenüber konventionellen Baustoffen. Das Gebäude entspricht den Standards des Österreichischen Instituts für Baubiologie und Bauökologie und erfüllt somit hohe Nachhaltigkeits- und Umweltverträglichkeitsansprüche.“
Die Photovoltaikanlage des Hauses hat eine Leistung von 100 kWp und erzeugt jährlich ca. 100.000 kWh Strom. Eine Grundwasserwärmepumpe mit 100 kW Leistung deckt rund 70 % des Wärmebedarfs des Gebäudes ab. Zudem sorgt eine kontrollierte Wohnraumlüftung für ein angenehmes Raumklima und trägt zur Energieeinsparung bei. Eine 20 cm dicke Holzfaserdämmung in der Fassade und dreifach verglaste Fenster mit einem hohen U-Wert minimieren den Energiebedarf. Insgesamt wird durch diese Maßnahmen der Energieverbrauch um rund 70 % im Vergleich zu einem konventionell gebauten Gebäude gesenkt.
2024 folgt der nächste Meilenstein, wenn mit dem Um- und Ausbau der Schule und der Werkstätte begonnen wird.
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