Barbara Loibl im Interview
„Lockenhaus ist ein besonderer Ort!“
LOCKENHAUS. Die Volksschullehrerin, Sängerin und Bogenschützin Barbara Loibl (55) erzählt von ihrer ganz besonderen Beziehung zu ihrem Heimatort Lockenhaus.
REGIONALMEDIEN: Was macht Lockenhaus für dich so liebenswert?
BARBARA LOIBL: Lockenhaus ist ein Kraftort! Es gibt so vieles, das man machen kann.
Wo bist du aktiv?
Ich bin mit Lockenhaus tief verwurzelt. Hier geboren, zur Schule gegangen, mein ganzes Leben hier verbracht. Als Jugendliche spielte ich Fußball beim LSD – Lockenhauser Sportklub Damen.
Du bist sehr sportlich?
Früher war ich es. Jetzt nicht mehr so sehr. Seit 10 Jahren bin ich Mitglied bei unserem Bogenschützenverein, wir haben ca. 65 aktive Mitglieder. Mit meinem Lebensgefährten Erich und Vereinsfreunden fahren wir immer wieder gerne zu Turnieren in ganz Österreich. Auch in Lockenhaus gibt es jedes Jahr zwei große Turniere, da helfen alle zusammen.
Wie genau?
Ich habe meinen Stammplatz in der Küche, wir kochen auch teilweise für unsere Teilnehmer selbst. Wochen vorher beginnen wir schon mit der Planung, dem Einkauf, dem Parcoursaufbau und anderen Vorbereitungen.
Welche Bögen verwendest du?
Erich und ich schießen mit einem Primitivbogen. Das sind selbst gebaute Bögen, auch die Pfeile werden selbst hergestellt. Damit erreichen wir immer wieder Podestplätze.
Warum wurdest du Lehrerin?
Aus Angst vor der großen Stadt! Nach Wien zu ziehen und ein Studium zu machen erschien mir nach der Matura unmöglich. Ich bin ein Landmensch und die Ausbildungsmöglichkeiten im Burgenland waren damals sehr begrenzt. Da war die PÄDAK in Eisenstadt für mich ideal. Und ein wenig wurde es mir von zu Hause mitgegeben, meine Mutter und auch meine Tante waren Lehrerinnen.
Und wie war der Beginn als Lehrerin?
Ich habe damals mit Firmgruppen und Kindergruppen gearbeitet , hatte also immer mit jungen Menschen zu tun, was mir im Beruf gerade am Anfang geholfen hat.
Wo bist du Volksschullehrerin?
Seit 1991 in der Volksschule Pilgersdorf! Und es macht mir nach wie vor sehr viel Freude.
Du bist auch beim Kirchenchor Musica Sacra?
Ja, mit 18, 19 Jahren hab´ ich manchmal bei Festgottesdiensten mitgesungen. Seit 2005 bin ich bei Musica Sacra, dem Kirchen- und Konzertchor von Lockenhaus, fix dabei. Wir gestalten die Messen an kirchlichen Feiertagen und singen immer wieder Konzerte. Jeden Freitag ist Probe, dieser Termin wird von unserem Chorleiter und den Sängern sehr ernst genommen. Da gibt es selten eine Ausnahme. Auch beim Begräbnischor von Lockenhaus singe ich mit.
In Lockenhaus gibt es auch eine umfangreiche Bibliothek, auch da bist du im Team?
Ja, unsere Bücherei ist im alten Kloster untergebracht und umfasst ca. 3.500 Bücher! Wir machen Lesungen, einmal jährlich das Wein-Lese-Fest, da stellt ein Winzer seinen Wein vor und dazwischen wird gelesen. „Lockenhaus liest“ ist eine Veranstaltung, wo wir in die Ortsteile wandern und vorlesen. Die Bücherei ist drei Mal in der Woche geöffnet und wird auch von Leuten außerhalb gut angenommen.
Das klingt nach guter Dorfgemeinschaft?
Wenn man sich einbringt, wenn es einen interessiert, dann kann man so viel in Lockenhaus machen! Es ist ein besonderer Ort, nicht umsonst wurde hier eine riesige Burg, eine große Barockkirche, ein Kloster gebaut, es ist etwas Außergewöhnliches in unserer Umgebung. Wenn man bereit ist diese Kraft spüren zu wollen dann spürt man sie auch.
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