Neu in Oberpullendorf
Sonnenmarkt eröffnete in der Hauptstraße
Am gestrigen Freitag eröffnete nun der Sonnenmarkt der Volkshilfe Burgenland in der Innenstadt. Kritik gibt es unter anderem von der Pannonischen Tafel.
OBERPULLENDORF. "Sie sehen, ich strahle – und das auch aus gutem Grund", begann die ehrenamtliche Präsidentin der Volkshilfe Burgenland, Verena Dunst, ihre Rede. Es ist bereits der fünfte Sonnenmarkt, der gestern im Burgenland eröffnet wurde. "Menschen, die finanziell nicht so gut aufgestellt sind, können sich hier auch hochwertige Lebensmittel und Produkte kaufen, die für sie leistbar gemacht werden. Es sind hart arbeitende Menschen, aber nicht alle sind immer auf der 'Sonnenseite' des Lebens", so Dunst.Vier Bereiche vereint
In Oberpullendorf werden mehrere Sparten unter einem Dach vereint. Zum einen gibt es den Sozialmarkt für Lebensmittelprodukte, zum anderen noch das Sonnencafe, die Schatzgrube mit Secondhandprodukten und die Sonnenmarktgalerie. Neben einem leistbaren Einkaufsvergnügen für finanziell benachteiligte Zielgruppen wird so auch ein Treffpunkt für alle Menschen geschaffen. Weiters setzt man auf den Einsatz von Transitarbeitskräften, so könne auch der heimische Arbeitsmarkt vom Sonnenmarkt profitieren, so Dunst.
Funktionsweise
Einkaufen kann man nur mit einer Karte, die vor Ort beantragt werden kann. Bis dato wurden, so die Volkshilfe, über 1.000 solcher im ganzen Burgenland vergeben, Tendenz steigend. Der Lebensmittelmarkt lebt von Sachspenden der Händler. Die Waren werden zu einem Bruchteil des Verkaufspreises angeboten.
Der restliche Bereich kann von allen Menschen, gleich ihres Einkommens, genutzt werden und soll speziell als Kommunikationszentrum dienen. Auch im Secondhandgeschäft darf jeder Bürger einkaufen und natürlich auch Gegenstände hinbringen – "die Nachhaltigkeit steht für uns hier im Fokus", so Dunst.
Pannonische Tafeln üben Kritik
Die Obfrau der Pannonischen Tafel, Andrea Roschek, verfasste schon vor Wochen ein Facebook-Posting, in dem sie Stellung zu der Situation nahm. "Schämt man sich eigentlich nicht, einer 15-jährigen erfolgreichen Organisation, in der sich die Kund:innen gut aufgehoben und wertgeschätzt fühlen, den Boden unter den Füßen wegzuziehen, indem man ihnen einfach die Lebensmittel wegnimmt und dann teurer verkauft?", so Roschek. Auf Anfrage der BezirksBlätter spricht sie von einer Konkurrenzsituation und fürchtet einen "Verteilungskampf" der Waren zwischen der Pannonischen Tafel und den Sonnenmärkten. Man verfolge auch mit dem Sonnenmarkt ein Ziel, nämlich den Menschen zu helfen, äußert sich die Volkshilfe zu der Problematik. Man wolle die Armut bekämpfen und sei sehr froh, auch in Oberpullendorf einen Standort errichten zu können. Zudem werde man der Pannonischen Tafel auch keine Lebensmittel wegnehmen, sondern mit Handelsunternehmen kooperieren, heißt es.
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