Spatenstich
Unterfrauenhaid stellt die Energieversorgung auf neue Füße
In Unterfrauenhaid investiert man drei Millionen Euro in die Erzeugung von Wärmeenergie aus Abwärme. Mit dem Spatenstich und zahlreichen Gästen erfolgte nun der Startschuss für den Bau des Fernwärmeheizwerkes.
UNTERFRAUENHAID. Am Betriebsgebäude der Tierkörperverwertung (TKV) wird eine Wärmeauskopplungsanlage installiert, die die erzeugte Abwärme zum Heizwerk der Fernwärme leiten soll.
"Die Realisierung der Fernwärme ist für uns ein Herzensanliegen, das wir seit eineinhalb Jahren mit Engagement verfolgen. Mit diesem Projekt kann unserer Bevölkerung eine Versorgungssicherheit geboten werden", zeigte sich Bürgermeister Thomas Niklos anlässlich des Spatenstiches erfreut.
Im Heizwerk soll die Abwärme für die Kunden aufbereitet werden. Zusätzlich zur Nutzung der Abwärme aus der TKV Burgenland wird das Heizwerk durch eine Hackgutkessel-anlage unterstützt. Der Betrieb wird zu 85 % durch Abwärme der TKV erfolgen und zu 15 Prozent mit Hackgut.
70 Gebäude schon dabei
"Als Projektmanagerin war ich von Anfang an überzeugt, dass dieses ökologische und ökonomische Projekt den notwendigen Zuspruch finden wird. Die Tatsache, dass bereits Verträge für rund siebzig Gebäude unterzeichnet wurden, die noch in diesem Jahr von den Vorteilen der Fernwärme profitieren werden, bestätigt unseren Erfolg. Sowohl das Heizwerk als auch das verlegte Rohrsystem wurden bei der Planung so konzipiert, dass die gesamte Ortschaft potenziell versorgt werden könnte", sagte Projektleiterin Stefanie Imre.
Auch die Gemeinde will weg vom Gas und ihre öffentlichen Gebäude auf Fernwärme umstellen. Insgesamt belaufen sich die Gesamtkosten auf 3 Millionen Euro. Das Rohrnetz erstreckt sich über eine Gesamtlänge von 5 Kilometern und die Grabungsarbeiten haben dafür bereits im Sommer 2023 begonnen.
Endverbraucher profitieren
"Die Einführung von Fernwärme in Unterfrauenhaid bietet eine umweltfreundliche und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Gas- oder Ölheizungen, aber auch für alle anderen Heizformen. Endverbraucher profitieren von einer wartungsfreien Heizung, stabilen und kostengünstigen Heiztarifen sowie der Sicherheit vor Preisschwankungen auf dem globalen Energiemarkt“, erläutert der Obmann der Energiegemeinschaft, Alexander Freiberger.
Zusätzlich wird ein Pufferspeicher mit einem Speichervolumen von 100 m³ aufgestellt. Dieser dient dazu, die vorhandene Abwärme zwischenzeitlich zu speichern. Mit dem Speicher wird in den Sommermonaten sowie in der Übergangszeit die erforderliche Wärme für das Fernwärmenetz nach Unterfrauenhaid abgedeckt.
In den Wintermonaten ist es erforderlich, zusätzlich mit dem Biomassekessel auf Basis Hackgut dazu zu heizen. Der Biomassekessel in der ersten Ausbaustufe hat eine Leistung von 500 kW. Von der neu errichteten Heizzentrale wird die Wärme über die Fernwärmeleitung durch eine Netzpumpe zu den einzelnen Häusern transportiert.
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