Weinklang steht auf wackeligen Beinen
Im siebenten Jahr seines Bestehens hat das Weinklang Festival mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen.
DEUTSCHKREUTZ/RAIDING/LACKENBACH/HORITSCHON (EP). Unter anderem aufgrund des Rückzugs der Esterhazy Privatstiftung aus dem Weinklang Festival im Vorjahr und der damit verbundenen höheren Ausgaben, sicherte das Land eine Erhöhung der Subvention zu, der aber nicht gänzlich Folge geleistet wurde. Das Festival sieht sich dadurch mit einem Fehlbetrag konfrontiert, für den der Verein Weinklang mit der künstlerischen Leiterin Prof. Mag. Theresia Wegele und Prof. Herbert Kefer an der Spitze persönlich haftet.
Die beiden Intendanten sind um den Fortbestand des Festivals bemüht. Die Finanzierung sei wesentlich, damit Weinklang in dieser Qualität gesichert ist, so Kefer. „Wir sind ein privater Verein und dass wir jetzt haften müssen, ist natürlich nicht ideal. Es werden zur Zeit Gespräche geführt, wir wollen Weinklang auf neue Beine stellen. Es gibt mehrere Optionen, es ist aber noch alles offen.“ Auch die Witterung spiele bei solch einer Veranstaltung eine große Rolle. „Der Wettergott war uns heuer leider nicht gnädig. Zum Teil haben sich die Besucher abschrecken lassen. Wir hatten mit jeder Menge kurzfristiger Absagen zu kämpfen.“ Herbert Kefer gibt sich zuversichtlich. „Wir werden alles daran setzen, das Problem zu lösen, auch das Programm für 2011 steht schon fest.“ Bürgermeister Manfred Kölly ist für den Weiterbestand des Weinklang Festivals, in dem ja die Gemeinden Deutschkreutz, Horitschon, Raiding und Lackenbach involviert sind. „Weinklang hat jedes Jahr tausende Gäste in den Bezirk gelockt. Es wäre mehr als schade, wenn es an den Finanzen scheitern würde.“ Kulturlandesrat Helmut Bieler müsse mehr Unterstützung gewährleisten. „Die Subventionen vom Land sind gegenüber anderen Festivals sowieso ein Klacks.“ Kölly kann sich eine „abgespeckte“ Form der Veranstaltung vorstellen.
Abgespeckte Form
An den Festival-Tagen finden in jeder Mitgliedsgemeinde Veranstaltungen statt. „Ich hätte nichts dagegen, wenn Deutschkreutz einmal aussetzt und Weinklang nur drei statt fünf Tage dauert. Man könnte auch noch Neckenmarkt mit ins Boot holen“, so Kölly.
Horitschons Bürgermeister Peter Heger hält nicht viel davon. „Wenn ich schon mitzahle, will ich auch, dass in Horitschon Weinklang-Veranstaltungen über die Bühne gehen.“ Dem Vorschlag des Intendanten, eine Beteiligung der Gemeinden mit Risikosplitting, steht er skeptisch gegenüber. „Gerade in Zeiten wie diesen wird es immer schwieriger Gelder zu lukrieren.“ Der Geburtsort des Weinklang Festivals ist Horitschon. „Wir müssen alles daran setzen, dass Weinklang gerettet wird.“ Heinrich Dorner, Ortschef von Lackenbach, will noch die heutigen Gespräche abwarten, er kann sich aber eine abgespeckte Form vorstellen. „Die Qualität dürfte dadurch aber nicht leiden.“ Auch die Sponsorensuche gestaltet sich schwierig. „Wenn unterm Strich nichts rauskommt, wird jeder wirtschaftlich denkende Mensch nicht investieren.“ Ausgestiegen ist hingegen Raiding. Bürgermeister Markus Landauer: „Für unsere Gemeinde hat das Lisztfestival oberste Priorität. Wir sind ja Teilhaber der Listzgesellschaft und inzwischen ein Ganzjahresbetrieb. Ich bin aber für jede Lösung offen.“ Es sei schade, dass man oft Parteipolitik vor die Sache stellt. „Außerdem glaubt jeder sein eigenes Süppchen kochen zu müssen.Wir lassen uns von höheren politischen Stellen zu viel dreinreden, mehr Unabhängigkeit würde uns gut tun.“ Für den „geistigen Vater“ des Festivals, Ing. Gottfried Horvath, ist die Situation unangenehm. „Weinklang 2011 hängt in der Luft und ist keinesfalls gesichert. Es ist schade, dass dieses einmalige Event auf Grund der Finanzierung scheitern würde. Dies ist gleichzeitig ein Aufruf an Sponsoren, sich am Kulturleben des Mittelburgenlandes zu beteiligen.“
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