Fußball | Burgenlandliga
SC Ritzing: Großes Fragezeichen
RITZING. Der angekündigte Fall des SC Ritzing vollzieht sich mit einem medialen Knall nur wenige Wochen nach der Hinrunde der Burgenlandliga, nachdem Langzeit-Obmann Harald Reiszner seinen Rückzug bekanntgab. Wohin der Weg des Tabellen-4. führt, ist ungewiss. Spätestens zu Beginn des neuen Jahres soll es dann auch für das Trainerteam und die Spieler Kenntnis und Gewissheit geben.
Denn der erste Arbeitstag 2024 ist für 8. Jänner angesetzt, wenn die Vorbereitung für die Frühjahrssaison beginnt. In welcher Liga und in welcher Konstellation der blau-gelbe Klub auflaufen wird, ist weiterhin unklar. Nach dem Rückzug von Harald Reiszner nach mehr als drei Jahrzehnten ist keine klar eindeutige Ausrichtung des Vereins zu erkennen. Diverse Kooperations- und Fusionsszenarien wurden bereits medial verkündet. Fix scheint: Der Verein stehe tatsächlich vor einer ungewissen Zukunft und am Scheideweg.
Oft im Fokus
Der SC Ritzing war stets etwas anders, bewegte sich oftmals abseits des stromlinienförmigen Fußballs in Sachen Bundesliga-Pläne oder Stadionbau. Da steht ein Fußball-Stadion mit einem Fassungsvermögen von rund 5.000 Zusehern, haucht dabei der kleinen Ritzinger Ortschaft mit rund 900 Einwohnern neues Leben ein. Der 1963-gegründete Klub konnte im letzten Jahrzehnt nicht nur mit prominenten Gastspielen oder mit dem Aufstieg in die Regionalliga Ost aufwarten. Auch stets namhafte Verpflichtungen von Ex-internationalen und nationalen Profi-Kickern standen unter der Führung von Harald Reiszner an der Tagesordnung.
Testspiele vereinbart
Die nun auf wackeligen Beinen steht. So soll zum heutigen Tag nicht feststehen, ob und in welcher Liga der SC Ritzing zukünftig vertreten sein wird. Trotz der ungewissen Zukunft ist die Trainingsplanung auf der Zielgeraden „Wir haben unsere Vorbereitungsspiele bereits geplant und gehen davon aus, dass wir die Vorbereitung wie geplant absolvieren“, erklärt Sektionsleiter Wolfgang Lentsch, der Gespräche mit der Klubführung und sportlichen Leitung rund um Trainer Josef Furtner in den letzten Wochen bestätigt. Das Positive: Der SC Ritzing beendete die Hinrunde mit 26 Punkten auf Rang 4 und besitzt sehr gute Chancen die Saison 2023/24 im Top 3-Feld zu beenden.
Ob es tatsächlich so weit kommen kann, werden die nächsten Wochen erweisen. Noch vorletzten Mittwoch fand das Saison-Abschlusstraining statt. „Die Mannschaft bleibt personell gleich“, merkt Wolfgang Lentsch an. Transfers sind demnach nicht geplant. Eine Abgangsflut aufgrund der unsicheren Zukunft ist nicht zu erwarten, „da alle Spieler einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024 haben“, so der Sektionsleiter, der auch das Gerücht ausstehender Zahlungen sowie den Gang einiger Spieler zur Gewerkschaft im Keim ersticken möchte: „Die Auszahlungen haben stattgefunden.“
Keine Gewerkschaft
Viel wichtiger wäre es den Spielern und ihm aber, dass baldige Klarheit punkto Vereinszukunft herrscht. Auch dementiert Wolfgang Lentsch, dass sich kein Spieler wegen vermeintlich offener Zahlungen an die Gewerkschaft gewandt hat. Was in Zukunft auch immer aus dem 60-jährigen Klub wird, es bleibt seit vielen Jahren eine konstante, wellenförmige Abfolge der Vereinskurve: Erwartung (vor Jahren Richtung Bundesliga), Enttäuschung (Lizenz-Rückzug, Insolvenz) und nun eben Erneuerung. Die Hoffnung über den Klub-Fortbestand ruht nun auf den Kräften der Vernunft. Jene von Trainer Josef Furtner ist es, doch am 2. März 2024 (gegen die SpG Edelserpentin) weiterhin Burgenlandliga-Fußball im Sonnensee-Stadion zu spielen.
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