Fußball | 2. Liga Mitte
USC Pilgersdorf: „Aufstieg könnte einmal ein Ziel sein“
PILGERSDORF (Oliver Frank). Neun Punkte bis zum Aufstiegsplatz und neun Zähler bis zum Abstiegsplatz. Tabellenplatz 7 ist das, was der USC Pilgersdorf in dieser 2. Liga Mitte-Saison bisher verkörperte: Mittelmaß. Allerdings sah Trainer Stefan Pürrer seine Elf vor der Liga-Unterbrechung auf dem aufsteigenden Ast – und ist positiv gestimmt, weil auch die Verletztenliste erheblich kürzer wird. Für eine Frühjahrssaison mit großer Ungewissheit.
Fünf Punkte aus den ersten fünf Spielen, so verharrte der 1971-gegründete Verein in der Grauzone der Tabelle. Mit sieben Punkten aus den letzten drei Begegnungen, darunter Siege gegen die Nachzügler SV Oberloisdorf (3:2) und SC Lockenhaus/Rattersdorf (2:0), überzeugte die Elf um Trainer Stefan Pürrer und zeigt somit einen Ausschlag in die obere Tabellenhälfte. „Die letzten Spiele waren gut. Da zeigten wir, was in uns steckt“, lobt der Coach und hofft, die durchwachsene Anfangsphase überstanden zu haben.
Amateur-Fußball als Bittsteller
Dennoch fällt es dem Kirchschlager nicht leicht, für die restliche 2. Liga Mitte-Saison noch ein greifbares Ziel zu formulieren. Weil auch der Re-Start weiter unklar ist. „Ich gehe aber davon aus, dass ab Mitte April die Meisterschaft starten kann und dass maximal eine gesamte Hinrunde gespielt wird“, so der USCP-Coach. Allerdings verlangt Stefan Pürrer, dass dem Teamsport rasch eine Perspektive gegeben wird, weil der Amateur-Fußball zuletzt auch zum Bittsteller wurde. Dass mit nur einer gespielten Hinrunde Auf- und Absteiger ermittelt werden, hält Stefan Pürrer für fair. „Besser, als wenn die Saison nach einem Drittel der Frühjahrssaison gewertet wird.“
"Die Corona-Pandemie und die damit verbundene Fußball-Zwangspause bieten eigentlich die ideale Gelegenheit zu einer umfassenden Reform.“
Stefan Pürrer, Trainer des USC Pilgersdorf
"Zeit für umfassende Liga-Reform"
Mit einer schonungslosen Analyse bildeten Sport-Verbände zuletzt eine Corona-Allianz, wurde der Niedergang im Amateur- und Nachwuchssport durch die aktuellen Corona-Maßnahmen ohne Perspektiven beschrieben und begründet. USC Pilgersdorf-Trainer Stefan Pürrer sieht hingegen in Sachen Liga-Zeitrahmen oder in der Reserve-Problematik Adaptierungschancen. „Die Corona-Pandemie und die damit verbundene Fußball-Zwangspause bieten eigentlich die ideale Gelegenheit zu einer umfassenden Reform.“
Pürrer könnte sich auch vorstellen, den Spielkalender auf eine Saison innerhalb eines Kalenderjahres umzustellen. Dem USC Pilgersdorf käme es statistisch gesehen sogar gelegen: Im Jahr 2019 erspielte der 2. Liga Mitte-Verein 49 Punkte und 2018 46 Zähler in jeweils 30 Saisonspielen.
Zwei Abgänge stehen fest
Der USC Pilgersdorf geht im Frühjahr personell gestärkt hervor, weil langzeit-verletzte Spieler zurückkehren. So stehen Michael Kirnbauer, Gabor Markus, Florian Beiglböck, Jakob Schlögl, Markus Schlögl und Phillip Sperl wieder zur Verfügung. Hingegen verlassen Andre Doppler (ASK Jabing) und Edin Muji (SV Stuben) den Klub.
Re-Start ist kein Selbstverständnis
In einer Zeit, in der die Fußball-Protagonisten gebannt auf die Politik schauen, ob diese tatsächlich bereit ist, den Daumen zu heben, wenn sie sich endlich mit ihren konkreten Planungen und rhetorischen Übungen aus ihrer Deckung wagen, um in den kommenden Monaten den Mannschaftssport wieder ins Geschäft einsteigen lassen. Mittlerweile kein Selbstverständnis und demnach veränderte sich auch die Zielsetzung von USC Pilgersdorf-Trainer Stefan Pürrer, die nicht mehr wie im Vorjahr „Aufstieg in die Burgenlandliga“ heißt, sondern sich auf „das könnte einmal ein Ziel sein“ änderte.
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