Über 22 Mio. Euro für den Thermenausbau
WIBAG beschließt Um- und Ausbau der Sonnentherme in Lutzmannsburg-Frankenau. Die Fertigstellung ist bis Ende 2012 geplant
Nachdem im Mai der Versuch die Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau zu verkaufen scheiterte, plant die Wibag nun mehr als 22 Mio. Euro in den Ausbau der Familientherme zu investieren. Im Rahmen des Großprojekts soll auch das Hotel Sonnenpark modernisiert und adaptiert werden. Die Planungsphase soll im Juli beginnen.
LUTZMANNSBURG (ms). Zunächst sollte die „Familientherme“ Lutzmannsburg-Frankenau, die 1994 eröffnet wurde, privatisiert werden. Es gab auch einen Interessenten, doch im Mai scheiterten die Verhandlungen und Wibag-Dir. Peter Schmittl erklärte, dass weitere Attraktivierungsmaßnahmen das hohe Niveau der Sonnentherme halten sollen und dass man danach noch immer über eine Privatisierung nachdenken könne, das habe aber Zeit.
22 Mio. Euro für Ausbau
Bei der Aufsichtsratssitzung am 14. Juni wurde der Grundsatzbeschluss für einen Ausbau vom 17. Mai endgültig abgesegnet. Insgesamt werden für das Großprojekt 22,34 Mio. Euro investiert, wobei für die Sonnentherme selbst 15,56 Mio. Euro und 6,78 Mio. Euro für das Hotel Sonnenpark veranschlagt werden.
Noch „schärfere“ Positionierung
Der Aufsichtsrat und der Vorstand der WiBAG waren sich einig, dass die „Sonnentherme und der Sonnenpark“ als Leitbetrieb der Destination Lutzmannsburg-
Frankenau wichtige Impulse in Richtung einer noch „schärferen“ Positionierung auf „Familien mit Babys und Kleinkinder“ sowie auf höchste Qualität setzen muss, um die Attraktivität, die Angebotsstruktur und die Wettbewerbsfähigkeit der Destination auch zukünftig absichern zu können.
„Das Resort Lutzmannsburg-Frankenau spielt national und international in der höchsten Liga und diesen Standard gilt es nicht nur zu halten, sondern auszubauen. Darum ist eine entsprechende Erweiterung des Angebotes notwendig“, so Vorstandsmitglied Franz Kast.
Zahlreiche Maßnahmen geplant
So sind neue Wasserbecken inklusive Lehrschwimmbecken für Babys und eine Erweiterung der Rutschenbereiche sowie ein Ausbau des „Kleinkinder-Indoorbereiches“ geplant. Außerdem soll ein Freizeitpark und eine „Sunny Bunny Waterworld“ entstehen. Die Sauna wird attraktiviert und ein neues Gastronomiekonzept soll für noch größere Gaumenfreuden sorgen. „Zudem werden die Grünflächen erweitert. Auch die technische und infrastrukturelle Infrastruktur wie Sanitär, Heizung, Lüftung usw. werden entsprechend adaptiert“, so Kast.
Der Sonnenpark als Top-Hotel
Mit über 85 % Auslastung zählt das Hotel Sonnenpark zu den Spitzenhotels in Österreich. „Um diese Position weiter auszubauen wird auch hier einiges investiert. Das Restaurant wird erweitert, eine „Sunny Bunny Waterworld, Wohnung und Werkstätte“ errichtet und hochspezialisierte Spielbereiche für Kinder werden geschaffen“, so der Vorstand. Zehn hochwertige Familienzimmer in vier und fünf Sterne Standard sind geplant. Auch Investitionen in der Küche, im Shop, Buffetbereich und den Außenanlagen wird es geben.
Bauphase etwa 1,5 Jahre
„Die Planung soll bis Ende Juli abgeschlossen sein und danach beginnt die Intensiv-Umbauphase. Diese soll im Herbst 2012 beendet sein. Die komplette Fertigstellung planen wir Ende 2012. Insgesamt soll das Projekt in höchstens eineinhalb Jahren umgesetzt sein“, berichtet Kast.
Der laufende Betrieb wird in dieser Zeit in eingeschränkter Form weitergeführt werden. „Wir werden versuchen so lange als möglich offen zu halten und die Schließungszeit so kurz als möglich zu halten. Wir gehen davon aus, dass wir diese auf zwei bis drei Wochen minimieren können. Die Gäste soll nur die allernötigste Belastung durch den Umbau merken. Auch das Hotel wird vorübergehend geschlossen werden“, so Kast, der einen reibungslosen Ablauf des Umbaus erwartet. Nach Abschluss der Arbeiten „werden sich die Besucher auf das attraktivste Kinderresort Österreichs freuen können!“, sind Kast und seine Vorstandskollegen überzeugt.
Ausbau war notwendig
„Grundsätzlich begrüße ich den Beschluss, denn nachdem sich der Verkauf verzögerte und letztendlich platzte, war es notwendig zu investieren, damit die Therme wieder an Attraktivität gewinnt, um gegen die steigende Konkurrenz zu bestehen“, sagt Bgm. Günther Toth. Er streicht vor allem den wirtschaftlichen Aspekt hervor, denn „durch die Therme werden viele Arbeitsplätze gesichert und auch zahlreiche Betriebe aus dem gesamten Bezirk profitieren von der Sonnentherme“. In vielen Bereichen war es unerlässlich, so Toth, dass nachgebessert werden muss, da die Therme auch schon in die Jahre gekommen ist. „Neue Bereiche, die die Familientherme wieder attraktiver machen, sind wichtig. Auch im Landessüden wurde und wird derzeit viel in den Thermenbereich investiert. Da darf das Mittelburgenland nicht nachstehen!“, bekräftigt der Bürgermeister.
Sonnentherme als Leitbetrieb
Auch sein Amtskollege Anton Blazovich aus Frankenau-Unterpullendorf begrüßt den Ausbau: „Die Entscheidung für den Ausbau ist zu positiv, da es wesentlich ist, sich am Markt zu behaupten. Unser Ziel muss es sein im Segment Familie und Kleinkinder als Therme österreichweit Marktleader zu werden und zu bleiben! Der gesamte Bezirk muss die Sonnentherme als Leitbetrieb verstehen und so gilt es auch die umliegenden Gemeinden miteinzubeziehen!“ Mit dem Ausbau sollen auch die Besucherzahlen weiter erhöht werden. Derzeit nutzen rund 430.000 Personen pro Jahr die Sonnentherme. „Unser Ziel ist es 500.000 Besucher nach Lutzmannsburg zu locken. Es ist auch wichtig unsere Zielgruppe beizubehalten und auch die Interessen der zahlreichen privaten Quartiergeber und Hotels zu berücksichtigen“, sagt Blazovich. Auch dass die Wibag weiter den Privatisierungsplan verfolgt, ist für den Bürgermeister von Frankenau-Unterpullendorf in Ordnung: „Es macht jedoch nur dann Sinn, wenn ein richtiger Investor da ist!“
„Wichtiger Impuls für Region“
Sehr positiv sehen den Entschluss der Wibag auch die beiden Landtagsabgeordneten Werner Gradwohl und Rudolf Geißler: „Der Ausbau bedeutet einen wichtigen Impuls für die gesamte Region. Durch die Investition wurden auch sehr viele Arbeitsplätze im Bezirk Oberpullendorf gesichert.“ Beide hoffen nun auf eine Vernetzung der zahlreichen Angebote von Kultur (z.B. Schlossspiele Kobersdorf, Kammermusikfest Lockenhaus und Liszt-Pflege Raiding) über Wein (Blaufränkisch Mittelburgenland) bis zur Natur (Naturpark Landseer Berge und Naturpark Geschriebenstein), um noch mehr Attraktivität im sanften Tourismus zu generieren.
„Wir hoffen auf eine breite Zusammenarbeit aller Gemeinden, Parteien sowie aller gesellschaftlichen Gruppen zum Wohle der gesamten Region Mittelburgenland. Wir werden jedenfalls unseren Teil dazu beitragen“, so Gradwohl und Geißler.
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