Die Welt vor der Bürotür – Ivan Krizmanich
Vom Beruf her ist er Statiker, Zivilingenieur, betreibt seit vielen Jahren sein Büro. Vor der Bürotür aber beginnt eine andere Welt. Da kommen dem Besucher Hühner entgegen, mitunter spazieren die vier Huzulen-Stuten Jutschenka, Wanda, Laponka und Lipa gemütlich durch den großen Garten, nebenan wühlen Turok- und Turopolje-Schweine glücklich im burgenländischen Spätwinter-Gatsch und gerade in den letzten Tagen haben die Muttersauen 19 kleine, rotbraune und schwarz-weiß gescheckte Ferkelchen zur Welt gebracht.
Bio Wein
Auf der Terasse räkeln sich die Katzen auf einem der ersten sonnigen Plätzchen und gleich nebenan schaut Puli-Weibchen Tressi bei ihren 6 kleinen, quirligen Fellbündeln nach dem Rechten. Überall Leben, überall Aufgaben.
Scheinbar ganz nebenbei keltert Ivan Krizmanich seinen eigenen Bio-Wein namens „Schweingarten“ und produziert und verkauft hervorragende Speck- und Wurstspezialitäten in Bio-Qualität. „Die Landwirtschaft kriegt man schon von zu Hause mit, arbeitet dran und kommt dann drauf, das das kein Beruf ist, sondern einfach eine Berufung“, sinniert Ivan Krizmanich und beantwortet die Frage, ob es in seinem Leben eine Einteilung in Arbeit und Freizeit gäbe mit einem bedächtigen „Nein“. „Man macht einfach das, was anfällt. In der Landwirtschaft genauso wie im Büro.“
Gute Mischung
Und Ivan und Karin Krizmanich haben auch ein offenes Haus für Gäste. Besonders im Sommer trifft man die beiden am großen Tisch auf der Terrasse immer wieder mit den unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch vertieft. Darunter Übernachtungsgäste, die im „Alten Zollhaus“ der Familie Krizmanich Ferien auf dem Bauernhof genießen, ebenso, wie eine bunte Mischung von Menschen aus der Gegend. Am Wochenende häufig auch die drei erwachsenen Töchter Paulina, Tereza und Agnes. Und drum herum immer wieder Kinder aus dem Dorf, die sich den Abenteuern eines Hofes mit so vielen Tieren hingeben und das Riesentrampolin bevölkern. Jeder findet sein Platzerl und ein offenes Ohr bei Karin oder ein gutes Achtel aus dem Schweingarten und einen köstlichen Turopolje-Speck bei Ivan. Die Uhren scheinen hier anders zu gehen.
Fußball und Tennis
Und wenn Ivan Krizmanich doch einmal weder seinem „Beruf“ noch seiner „Berufung“ nachgeht? „Ich mache gerne Sport. Fußballspielen oder Tennis. Und damit ich keinen Psychiater brauche, gehe ich ins Wirtshaus. Für mich ist so ein Dorfwirtshaus noch immer ein Treffpunkt, wo man sich austauschen kann. Leider werden die Besucher der Wirtshäuser in letzter Zeit immer rarer, aber trotzdem möchte ich das nicht missen“, bricht der gebürtige Minihofer seine Lanze für das Vereinsleben und das gute alte Dorfwirtshaus als Teil unserer ländlichen Kultur!
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