Eisiger Feber seit langem im Mittelburgenland
Alexander Konrad ist Hobby-Meteorologe, Buchautor und verfügt in seinem Haus über modernste Messgeräte.
SALMANNSDORF (EP). Mit 13 Jahren besuchte er die Wetterstation in Glashütten. „Von da an war mein Schicksal besiegelt, ich war quasi infiziert“, lacht der 43-Jähirge, der schon mit seinem Buch „Wetter und Klima im Burgenland“ in der Fachwelt für Furore gesorgt hat.
Viertkältester Feber
Alexander Konrad über die letzten, kalten Wochen: "Der Feber war ein überdurchschnittlich feuchter und deutlich zu kalter Wintermonat. Die Mitteltemperatur lag um 2,2 Grad unter dem langjährigen Mittel, somit handelt es sich um den viertkältesten Feber seit Bestehen meiner Station (2001) nach 2012, 2003 und 2005. Der Grund für diesen tiefen Mittelwert ist in einer ausgeprägten Kältewelle zum Monatsende begründet."
Winter trotzdem zu warm
Diese Kältewelle fiel weniger aufgrund ihrer Intensität und ihrer Dauer auf, sondern vielmehr wegen ihres späten Eintreffens. "Seit 2000 gab es ausgeprägtere Kältewellen, etwa vom 22. bis zum 29. Jänner 2006 mit acht Folgetagen unter -10 Grad, drei davon unter -15 Grad sowie vom 1. bis zum 13. Feber 2012 mit 13 Tagen in Folge unter -10 Grad, davon waren zwei Tage unter -15 Grad. Die heurige Kälteperiode umfasste von 25. Feber bis 1. März fünf Tage unter -10 Grad und zwei Tage unter -15 Grad." In der Rekordliste liegen die -16,4 Grad vom 28. Feber auf Platz vier nach -17,2 Grad vom 24. Jänner 2006, -17,1 Grad vom 3. Feber 2012 und -16,8 Grad vom 23. Jänner 2006.
Winter war trotzdem mild
"Nur um die Relationen zurechtzurücken, auf den bisher kältesten Feber seit Beginn der Aufzeichnungen durch die ZAMG fehlen Welten. Damals lag die Monatsmitteltemperatur 11,4 Grad unter dem Mittel, insgesamt war der Winter trotz der Kältewelle im Feber um 1,21 Grad zu warm", so der Hobby-Meteorologe.
Alexander Konrad macht seit 1985 Wetteraufzeichnungen, seit 2000 verwendet er dafür amtlich geeichte Geräte. "Im Lauf des Jahres 2017 wurde die Messung komplett auf digital umgestellt. Das, wofür ich früher wochenlang mit Farbstiften und Papier gebraucht habe, macht nun das PC-Programm Excel in wenigen Sekunden."
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