Gemeinsam sicher im gesamten Bezirk
Initiative zielt auf bürgernahe Polizeiarbeit ab, ins Leben gerufen wurde sie vom Ministerium für Inneres.
STEINBERG-DÖRFL (EP). Beim Bürgermeister- und Amtmännertag wurde das Projekt vorgestellt. Ganz neu ist diese Initiative nicht, schon länger versucht man ein derartiges Projekt zu starten. Das zeige sich bei einigen Versuchen, Dorfgendarmen, Kontaktbeamte oder Grätzlpolizisten zu installieren, so Bezirkspolizeikommandant Werner Omischl.
Neue Wege
"Da diverse Projekte immer wieder im Sand verliefen, geht man jetzt einen anderen Weg mit festgelegten Strukturen und Prozessabläufen." So gibt es bei diesem burgenlandweiten Projekt namentlich erfasste Sicherheitsbeauftragte. "Das sind besonders geschulte Polizeibeamte, die als Verbindungsglied zu den Sicherheitspartnern aus der Bevölkerung agieren sollen. "Als Sicherheitspartner kommen alle Bürger in Frage, die an der Mitgestaltung von Sicherheit Interesse haben. Wer Interesse hat, kann sich ab sofort bei der wohnortzuständigen Polizeidienststelle melden", so Sicherheitskoordinator Bezirksinspektor Hannes Krukenfellner. Er koordiniert alle "Gemeinsam-sicher in Österreich" Aktivitäten im Bezirk. "Sicherheit geht uns alle an, Ziel der Initiative ist die Verbesserung der Kooperation zwischen Polizei und Zivilgesellschaft. Das Vertrauen zwischen den Menschen und den Beamten soll gestärkt werden." Man will außerdem das Auseinanderklaffen zwischen der objektiven Sicherheitslage und dem subjektiven Sicherheitsgefühl der Bevölkerung durch diese Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen entgegenwirken. "Wir erwarten uns durch den direkten Kontakt mit den Bürgern eine gewisse Vertrauensbasis, auf der wir kommunizieren können. So werden wir über tagesaktuelle Sicherheitsthemen informiert und erfahren, wo der Schuh drückt." Regionale Problemstellungen sollen dadurch gelöst werden, die nicht ausschließlich Polizeiarbeit sind. "Wir wollen die verschiedenen Interessengruppen an einen Tisch bringen und gemeinsam Lösungen und Konzepte für einen professionellen Sicherheitsdialog finden", so Krukenfellner. Auch so genannte Sicherheitsgemeinderäte sollen als Schnittstelle zwischen der örtlichen Polizeiinspektion und der jeweiligen Gemeinde installiert werden.
An einen Tisch
"Die Menschen aus der Bevölkerung vertrauen einem solchen Gemeinderat vielleicht eher als der Exekutive. Die Polizei hat bei dieser Initiative die Aufgabe, die verschiedenen Interessengruppen an einen Tisch zu bringen und den Problemlösungsfall zu moderieren", weiß Krukenfellner. International seien solche Projekte längst erprobt. "Es gab durchaus positive Erfahrungen, aber "Gemeinsam.sicher" ist kein Allheilmittel und kann auch nicht alle Probleme lösen. Ein derartiges Projekt ist sicher nicht von heute auf morgen umsetzbar", ist Bezirkspolizeikommandant Werner Omischl realistisch.
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