Unsere Jubilare, Anna und Franz Gradwohl: "Sind uns langsam näher gekommen!"
Vor sechs Jahrzehnten gaben sich Anna und Franz Gradwohl aus Deutschkreutz das Ja-Wort.
DEUTSCHKREUTZ. (EP). Gelassen sehen sie aus – und mit sich und der Welt im Reinen: Anna und Franz Gradwohl haben sich am 4. Feber vor 60 Jahren das Ja-Wort gegeben.
Kennen gelernt haben sich die beiden waschechten "Kreitza" im Bahnhof-Gasthaus. Anna arbeitete dort, Franz war Musikant und hielt sich öfter dort auf. Man traf sich gemeinsam mit Freunden und irgendwann wurde aus Anna und Franz ein Liebespaar. "Zwei Jahre sind wir miteinander gegangen, dann haben wir geheiratet." Dass dies in der Faschingszeit passierte, war früher nicht ungewöhnlich, im Gegenteil. Erstens durfte man da nach Herzenslust schlemmen und tanzen, zweitens gab es keine Kühlschränke. "Essen und Getränke wurden im Freien gelagert, deshalb gab es damals fast nie im Sommer eine Hochzeit", erzählt Anna Gradwohl.
Schönes Fest
Zwei Söhne, Franz (58) und Christian (54), sind aus der Ehe hervorgegangen, auch die fünf Enkelkinder machen Anna und Franz Gradwohl viel Freude. "Wir sind froh dass unsere Söhne im gleichen Ort wohnen und sich um uns kümmern. Außerdem verstehen sich alle mitsamt ihren Familien sehr gut", freuen sich die beiden. Die sympathische 80-Jährige strahlt über das ganze Gesicht, wenn sie von ihrer Familie erzählt. "Zu unserer Diamantenen Hochzeit haben alle mit uns gefeiert, es war ein wirklich schönes Fest."
Nichts ausgelassen
Sechs Jahrzehnte sind sie durch dick und dünn gegangen, Franz ist gelernter Elektriker und hatte den Schulwart-Posten in Deutschkreutz inne, Anna war für die Sauberkeit im Schulgebäude zuständig. Lange Jahre wohnten die Gradwohls in der Schulwart-Wohnung, vielleicht ist deshalb Sohn Christian in die Fußstapfen des Vaters gestiegen. "Ich habe immer gesagt, ich mache alles, was mein Vater macht. Ich habe Elektriker gelernt, bin Musikant und jetzt Schulwart", lacht Christian Gradwohl, der seine Eltern fast jeden Tag besucht.
Die Gradwohls bewirtschaften auch heute noch ihren kleinen Weingarten für den Eigenbedarf. Der Wein davon wird im eigenen Buschenschank ausgeschenkt. "Früher war dieser immer in den Ferien geöffnet, da hatten wir einfach Zeit", so das Ehepaar. Franz hält sich mit der Arbeit im Weingarten, dem Radfahren und Spaziergängen fit, Anna fährt gerne auf Urlaub. Thermenurlaube sind aber ein gemeinsames Hobby. "Franz sagt, er steigt weder oben noch unten irgendwo ein, deshalb fahre ich entweder mit den Kindern oder Freundinnen ins Ausland", erzählt Anna. Früher habe man nichts ausgelassen. "Wir waren auf jedem Ball, auf jeder Unterhaltung dabei und sind gerne kegeln gegangen. "Die beiden machen vieles getrennt - vielleicht ist das ja der Grund für diese lange, glückliche Ehe", lacht Sohn Christian.
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