Mannersdorfer geht bei seiner Ehefrau in die Lehre

Christa (li.) und Markus Pichlhofer bauen sich in Mannersdorf ein gemeinsames Familienunternehmen auf...doch zuerst muss der Mann erst das Handwerk lernen. | Foto: WKO
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MANNERSDORF AN DER RABNITZ. Das Besondere daran: Der Lehrling ist 38 Jahre alt, war Schlosser und Chefin ist die eigene Frau. Die 40-jährige Friseurmeisterin Christa Pichlhofer hat seit acht Jahren einen Betrieb im mittelburgenländischen Mannersdorf an der Rabnitz. Die Geschäfte laufen gut, die Suche nach geeigneten Mitarbeitern ist nicht immer einfach. Nun wurde sie im engsten familiären Umfeld fündig.

Beste Voraussetzungen

Ehegatte Markus ist gelernter Schlosser, hat eine Meisterausbildung in Automatisierungstechnik und weiß, wie man auf den Millimeter genau arbeitet. Dass er nun zum Lehrling im Betrieb seiner Frau wird, war für ihn aber nicht nur deshalb keine schwere Entscheidung: „Anfangs habe ich spaßhalber gesagt, dass - wenn es in meiner ehemaligen Arbeit einmal nicht mehr so gut läuft - ich zu meiner Frau arbeiten gehe. Als dieser Fall tatsächlich eingetreten ist, habe ich nicht gezögert“, sagt der 38-jährige Lehrling.

Jeder kennt seinen Platz

Seit Anfang März steht das Ehepaar Seite an Seite im Geschäft, natürlich mit klaren Hierarchien. „Es funktioniert wirklich gut. Er bringt sich ein und wir verstehen uns, ohne viel zu kommunizieren“, betont die Chefin. Auf die Frage, ob dieser Schritt mögliche Probleme - sowohl in privater, als auch in geschäftlicher Hinsicht - mit sich bringen könnte, reagieren Meisterin und Lehrling gelassen: „Wir sind nun seit einundzwanzig Jahren ein Paar und denken oft das Gleiche. Und natürlich versuchen wir so gut es geht, Privates von Beruflichem zu trennen. Dafür sorgen schon allein unsere beiden Söhne.“

Von Skepsis bis Zustimmung

Dass dieser Schritt im Umfeld des Ehepaars dennoch sehr unterschiedliche Reaktionen ausgelöst hat liegt auf der Hand. „Die Kunden haben alle positiv reagiert. Etwas anders war das bei der Familie. Hier kamen zwar keine negativen, teils aber doch verhaltene Reaktionen. Auf unsere Entscheidung hatte das aber keinen Einfluss und wir hätten uns ohnehin nicht umstimmen lassen“, so Christa und Markus Pichlhofer unisono.

Ein Musterschüler

Die Friseurin aus Mannersdorf hat vor ihrem Mann bereits einen Lehrling ausgebildet, wenngleich die jetzige Situation doch ganz anders ist, wie sie mit einem Lächeln im Gesicht erzählt: „Bei Markus muss ich nicht viel sagen. Er kennt den Betrieb, hat sich schon immer für meine Arbeit interessiert und erledigt bestimmte Tätigkeiten einfach von selbst. Außerdem bringt er mich in Stresssituationen zur Ruhe und ist eine echte Unterstützung.“

Große Pläne

Gemeinsam schmieden die Pichlhofers auch schon Zukunftspläne. Derzeit in einem Mietobjekt, soll nach erfolgreicher Lehrausbildung ein eigenes, größeres Geschäftslokal entstehen, wo sich Markus als sogenannter Barber auf das Schneiden von Herrenfrisuren und Bärten spezialisieren möchte. Bis es soweit ist, muss Markus aber noch einiges lernen, „Friseur wird man nicht im Vorbeigehen, da bin ich eine strenge Chefin“, lacht Christa Pichlhofer.

Christa (li.) und Markus Pichlhofer bauen sich in Mannersdorf ein gemeinsames Familienunternehmen auf...doch zuerst muss der Mann erst das Handwerk lernen. | Foto: WKO
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