Franz Ostovits auf Spurensuche im Südburgenland
ALTHODIS. Das Gasthaus Habetler war bis auf den letzten Platz gefüllt - die Besucher folgten dem Ruf von Franz Ostovits, der sein Buch "Spurensuche im Südburgenland" präsentierte. Geboren wurde der pensionierte Lehrer in Weiden bei Rechnitz - seine berufliche und familiäre Heimat fand Ostovits bereits als junger Lehrer in Glasing bei Güssing.
Franz Osztovits widmet sich in seinem neuen Buch ehemaligen kroatischen Dörfern im Bezirk Güssing und in der Vlahija im Bezirk Oberwart.
"Immer weniger Menschen und vor allem Kinder wissen, dass allein auf der ehemaligen Battyany-Grundherrschaft Güssing fast 25 Dörfer waren, die ab 1530 mit Kroaten angesiedelt wurden. Das war für mich Motivation genug, Spurensuche in diesem Gebiet zu betreiben", so Franz Ostovits über die Beweggründe, dieses Buch zu recherchieren und zu schreiben. Herausgegeben wird "Spurensuche im Südburgenland" vom Verein "Arbeitsgemeinschaft kroatischer Kommunalpolitiker", deren Vorsitzender Leo Radakovits ist. Daher ist das Buch derzeit über das Gemeindeamt Güttenbach erhältlich.
Zur Buchpräsentation nach Althodis kamen neben zahlreichen Gästen auch Lehrerkollegen von Franz Ostovits sowie die beiden Bürgermeister Wilhelm Müller aus Weiden/Rechnitz und Hausherr Joachim Radics aus Markt Neuhodis, der auch einleitende Grußworte überbrachte. Musikalisch umrahmt wurde die Präsentation von Tamburizza-Gruppe Vlahija unter der Leitung von Dominik Tallian.
Der Autor und Redakteur Franz Ostovits zu "Spurensuche im Südburgenland"
Schon seit längerer Zeit beschäftigt mich die Geschichte und Sprache der Kroaten im Burgenland - die Geschichte meiner Vorväter. Es bereitet mir deshalb eine große Freude, dass die Arbeitsgemeinschaft der kroatischen Gemeindepolitiker mit Leo Radakovits an der Spitze an mich herangetreten ist, um meine Beiträge der ehemaligen bzw. weniger bekannten kroatischen Ortschaften des Südburgenlandes in Buchform erscheinen zu lassen.
Ein wichtiges Ziel des Buches ist es, den Menschen bewusst zu machen, dass unzählige Ortschaften bzw. Regionen im 16. Jahrhundert, vor allem bei uns im Südburgenland, von Kroaten besiedelt und kultiviert wurden. Unsere kroatischen Vorväter (gilt natürlich auch für die Mütter) haben so gemeinsam mit den deutsch- bzw. ungarischsprechenden Bewohnern (nicht zu vergessen sind die Juden und Roma) unseren Lebensraum im landschaftlich wunderschönen Südburgenland maßgeblich mitbestimmt und mitgestaltet. Das wird,,meiner Meinung nach, sehr oft vergessen. Besonders beeindruckt bin ich von der Geschichte und einfachen Lebensweise der Walachen, die - von vielen belächelt und unterschätzt - ihr neues Zuhause am Fuße des Günser Gebirges fanden.
Verbunden bleibt man mit seinem Heimatort lebenslang durch die Wurzeln, die man dort hat.
Das Buch will einen Beitrag dazu leisten, dass die kroatischen Spuren in unserer Region nicht so schnell verwischt werden.
LEO RADAKOVITS
Als Obmann der Arbeitsgemeinschaft kroatischer Kommunalpolitiker im Burgenland habe ich die Herausgeberschaft des Buches auch deshalb gerne übernommen, weil ich mit vielen zweisprachigen Gemeindevertretern aus diesen Ortschaften in Kontakt war bzw. noch bin. Ich danke und gratuliere dem Autor Franz/Franjo Ostovits für dieses Werk, das neben dem Studium bereits vorhandener Literatur auch sehr viel Feldforschung erfordert hat.
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