Burg Schlaining

Theodor-Kery-Preis für neun burgenländische Projekte

Unter dem Motto "Zukunft gestalten, Verantwortung leben" vergab die „Burgenland-Stiftung Theodor Kery“ auf Burg Schlaining insgesamt 17.000 Euro für neun burgenländische Projekte sowie vier Persönlichkeiten.

STADTSCHLAINING. Das Burgenland ist eine Region, die von Menschen geprägt wird, die mit Weitblick, Innovationskraft und sozialem Engagement ihre Heimat gestalten. Seit 49 Jahren würdigt die Burgenland-Stiftung Theodor Kery diese besonderen Leistungen.

„Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger stehen für die Vielfalt und den Gestaltungswillen, die das Burgenland so lebenswert machen. Die Verleihung ist ein Zeichen der Wertschätzung für jene, die mit ihren Ideen und ihrem Einsatz eine lebenswerte Zukunft eingebettet in sozialer Wärme und einer intakten Natur möglich machen“, betont Landesrat Leonhard Schneemann. 

Neun Projekte und vier Personen geehrt

Mit insgesamt 17.000 Euro wurden neun Projekte und vier Persönlichkeiten ausgezeichnet – ganz im Sinne von Theodor Kery, der als Landeshauptmann von 1966 bis 1987 stets das
Gemeinwohl im Blick hatte.

Stiftungsvorsitzender Michael Gerbavsits unterstreicht: „Unsere Preisträgerinnen und Preisträger zeigen, wie viel im Burgenland durch Engagement, Kreativität und Zusammenhalt bewegt werden kann, ohne dass große Organisationen oder Strukturen dahinterstehen.“ Insgesamt wurden seit Bestehen der Stiftung rund 2,8 Millionen Euro an Anerkennungs-, Förderungs- und Unterstützungspreisen in den verschiedensten Disziplinen ausgeschüttet.

Projekte, die Zeichen setzen

Klimaschutz und Nachhaltigkeit: Verein Naturpark Rosalia-Kogelberg – Artenvielfalt im Fokus (Mattersburg)
Der jüngste Naturpark des Burgenlandes steht beispielhaft für den Erhalt artenreicher Kulturlandschaften. Der Verein Naturpark Rosalia-Kogelberg bewirtschaftet rund 35 Hektar wertvoller Streuobstwiesen nach höchsten Nachhaltigkeitsstandards. Trotz der Herausforderungen durch Klimawandel und Handarbeit gelingt es, Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten zu sichern und die regionale Kulturlandschaft zu bewahren. Nicht nur die Stiftung würdigt das nachhaltige Engagement für Umwelt und Artenvielfalt – dieser besondere Naturraum wurde auch unlängst zu Österreichs „Naturpark
des Jahres 2025“ gekürt.

Naturwissenschaft: Markus Schindler – KI für die Landwirtschaft im Seewinkel (Mattersburg)
Die Landwirtschaft im Seewinkel steht vor enormen Herausforderungen durch den Klimawandel. Mit dem Projekt „KI für die Landwirtschaft im Seewinkel“ werden innovative Prognosetools entwickelt, die Landwirtinnen und Landwirte sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger helfen, Wasserressourcen effizienter zu nutzen und die Umwelt zu schützen. Markus Schindler, Researcher bei Forschung Burgenland, setzt mit seinem Team auf Künstliche Intelligenz, um nachhaltige Lösungen für die Region und darüber hinauszuschaffen. Die Stiftung unterstützt dieses zukunftsweisende Vorhaben.

Literatur: Elisabeth Lexer – Romanprojekt „Bakunins Töchter“ (Güssing)
Elisabeth Lexer, Germanistin und Autorin aus dem Südburgenland, überzeugt mit sprachlicher Präzision und satirischem Feinsinn. In ihrem neuen Romanprojekt „Bakunins Töchter“ erzählt sie von der Entstehung einer Frauenkommune im Grenzland – ein vielschichtiges Gesellschaftspanorama zwischen Aufbruch, Widerstand und geplatzten Utopien. Mit klarem feministischem Bezug, erzählerischer Dichte und einem feinen Gespür für Ironie entwirft Lexer eine fesselnde Geschichte, die in ihrer Aktualität und Tiefe überzeugt.

Wirtschafts- und Sozialwissenschaft: Lukas Lehner – Was wollen Arbeitslose? (Mattersburg)
Wie bewerten arbeitslose Menschen Maßnahmen wie Jobgarantie oder bedingungsloses
Grundeinkommen? Lukas Lehner, Ökonom und Assistenzprofessor an der Universität Edinburgh, stellt in einer repräsentativen Studie die Stimmen der Betroffenen ins Zentrum. Die Ergebnisse liefern wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung sozialer Sicherungssysteme – auch mit besonderem Blick auf das Burgenland. Die Stiftung fördert dieses gesellschaftspolitisch relevante Projekt.

Medienpreis: Peter Resetarits – Moralische Instanz (Güssing)
Peter Resetarits ist eine der prägenden Persönlichkeiten des österreichischen Journalismus. Als „Bürgeranwalt“ und langjähriger ORF-Redakteur steht er für Integrität, Unabhängigkeit und das Eintreten für Gerechtigkeit. Mit seiner Fähigkeit, komplexe Themen verständlich zu machen, und seinem unermüdlichen Einsatz für soziale Anliegen ist er für viele Menschen eine wichtige Stimme. Die Stiftung würdigt sein Lebenswerk mit dem Medienpreis 2025.

Weitere Preisträger

• Pflege und Soziales: Caritas Burgenland - Elternbegleitung, Samariterbund Burgenland - Green Gard Care (beide Eisenstadt)
• Darstellende Kunst: Helmut Hödl - Alles Klarinette (Eisenstadt)
• Geisteswissenschaft: Herbert Brettl - "Das Lager Lackenbach" (Neusiedl am See)
• Sport: Erster Pétanque Verein - Kühlen Kopf durch Mentaltraining (Neusiedl am See)
• Fred Sinowatz Bildungspreis: Christine Teuschler - Alles für die Bildung, Bildung für alle (Oberwart)
• Europreis: Georg Schachinger - Wir sind Europa (Mattersburg)
• Eugen Horvath Wirtschaftsehrenpreis: Josef Puchas - Gastfreundschaft großgeschrieben (Güssing)

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