Zwangsversetzung bestätigt
Ein Lehrer wird dauerhaft aus der SMS Oberschützen "verbannt"
Paukenschlag in Bezug auf die Zwangsversetzung zweier Klassenvorstände in der Sportmittelschule Oberschützen. Offenbar sieht die Bildungsdirektion tatsächlich Verfehlungen der beiden Pädagogen als bestätigt. Denn ein Lehrer wird dauerhaft von der SMS verbannt und einer anderen Schule zugeteilt. Beim zweiten Pädagogen kommt es vorerst zu einer 90-tägigen Verlängerung der Zwangsversetzung.
OBERSCHÜTZEN. Kurz nach dem jüngsten Artikel der RegionalMedien Burgenland reagierte die Bildungsdirektion. Im Rahmen einer Konferenz wurden die Lehrer der SMS am Donnerstag über die Entscheidung der Schulbehörde informiert. Während Direktor Daniel Karacsonyi öffentlich nach wie vor kein Wort zu dieser Causa sagen darf, aus Gründen der Amtsverschwiegenheit, meinte ein Lehrer der Sportmittelschule am späten Nachmittag: „Endlich gibt es Klarheit und bei uns in der SMS kann wieder Ruhe einkehren! Eine weise Regelung. Da wir bereits neue Kollegen fix zugeteilt bekommen haben, gibt es keine Lücken in unserer Lehrerschaft und der Schulbetrieb kann endlich normal weiterlaufen!“
Bestätigung und Verlängerung
Unklar ist noch, warum die Behörde in diesem Fall mit zweierlei Maß gemessen hat. Denn bei einem der „Verbannten“ kommt es vorerst „nur“ zu einer 3-monatigen Verlängerung der Zwangsversetzung, während der zweite Pädagoge von Amtswegen ab 8. Jänner dauerhaft seinen Dienst in einer anderen Schule im Bezirk Oberwart antreten muss. Das betrifft jenen Lehrer, mit dem die RegionalMedien Burgenland bereits mehrmals ein Interview geführt haben.
Bei einem Telefonat sagte er: „Ich habe noch keine Informationen erhalten. Weder auf meiner dienstlichen, noch auf meiner privaten E-Mail-Adresse!“ Ergänzend fügte er hinzu: „Sobald ich Neuigkeiten habe, melde ich mich, wie versprochen. Ich gehe aber immer noch davon aus, dass die Zwangsversetzung mit Ende des Jahres ausläuft und ich in die SMS zurückkehre!“ Bis Freitagvormittag kam es jedoch zu keiner Kontaktaufnahme mit der Redaktion, ein Anruf unsererseits wurde nicht behoben.
Die Rückkehr in die Sportmittelschule Oberschützen ist für den „verbannten“ Pädagogen aber eigentlich logisch, da - wie berichtet - seiner Meinung nach kaum etwas von den Alkohol-Vorwürfen überbleiben wird, die seitens der Kollegenschaft gegen ihn erhoben worden sind. Der Lehrer war sogar überzeugt davon, dass sich „vieles regelrecht in Luft auflöst!“ Wie etwa angeblich zweideutige Bemerkungen gegenüber Kolleginnen, die der Burgenländer aus seiner Sicht nämlich als charmante Aussagen wertete, nicht aber als sexistische Sprüche. Seitens der Bildungsdirektion gab es keine offizielle Erklärung, begründet mit dem im Gesetz verankerten Amtsgeheimnis.
Statement des "verbannten" Lehrers
Freitagnachmittag meldete sich der „verbannte“ Lehrer, zeigte sich verärgert und äußerte rechtliche Bedenken gegenüber der Entscheidung: „Ich bin kein Anwalt. Aber meines Wissens ist diese Vorgangsweise nicht zulässig. Erst im Anschluss an eine Verlängerung von 90 Tagen, also etwa Ende März, kann eine dauerhafte Zwangsversetzung ausgesprochen werden. Zum jetzigen Zeitpunkt, also mit Anfang Jänner, braucht es meine Zustimmung. Ich habe aber nirgends zugestimmt!“ Und weiter: „Ich unterliege keiner Schweigepflicht. Habe mehr als 140 Aktenseiten und nichts zu verbergen. Wie versprochen, lege ich diese Unterlagen gegenüber den ‚BezirksBlättern‘ offen!“
Redaktion bekommt Akteneinsicht
Die „RegionalMedien Burgenland“ werden Einsicht in die bis jetzt unter Verschluss gehaltenen Erhebungs-Akten nehmen. Bericht folgt in den nächsten Tagen.
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