9,7 Millionen Euro
Kaufpreis für Oberwarter Pinka-Center wird publik
Der bisher geheim gebliebene Preis für den Verkauf des Oberwarter Pinka-Centers an die landeseigene Immobiliengesellschaft Real Estate Burgenland (REB) ist an die Öffentlichkeit gelangt. In ihrer Samstags-Ausgabe berichtet die Tageszeitung Kurier, dass der Gastronom Klaus Glavanics von der Landesgesellschaft 9,7 Millionen Euro erhalten habe und beruft sich dabei auf den ihr vorliegenden Kaufvertrag.
Glavanics wurde heuer im März, also nach Abschluss der Transaktion, zum Geschäftsführer der Landesgesellschaft "Gästehäuser und Küchen Burgenland" bestellt, die mit ihrer Großküche wiederum im Pinka-Center angesiedelt ist. Hier werden pro Tag rund bis zu 1.500 Essensportionen für Kindergärten, Schulen und Internate zubereitet.
Goger: Gutachten liegt vor
Die vom Kurier aufgeworfene Frage, ob vor dem im Spätsommer 2023 besiegelten Verkauf an die REB ein Gutachten eingeholt wurde, um die Angemessenheit des Kaufpreises festzustellen, bejahte Landesholding-Geschäftsführer Gerald Goger. "Unsere Kaufentscheidungen werden immer auf der Grundlage von Gutachten und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten getroffen. Außerdem liegt ein Bewirtschaftungskonzept zugrunde. Das Pinka-Center bietet noch Raum für Wachstum und Wertsteigerung." Zum kolportierten Kaufpreis gab Goger keine Stellungnahme ab.
ÖVP: "SPÖ versorgt Parteigünstlinge"
Für die ÖVP ist der kolportierte Preis von 9,7 Millionen Euro zu hoch. Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas sprach von einem "Skandal" und von einer "Verschwendung von Steuergeld". "Es ist bekannt, dass die SPÖ ihre Parteigünstlinge auf Kosten der Steuerzahler versorgt. Wir fordern uneingeschränkte Transparenz und die sofortige Offenlegung sämtlicher Dokumente, inklusive der Gutachten zu diesem fragwürdigen Deal", betonte Fazekas.
"Die Ertragswerte liegen deutlich über den Bewertungen des Gutachtens", replizierte REB-Geschäftsführer Jürgen Laky. Behauptungen oder Andeutungen, wonach der Kaufpreis nicht durch Gutachten gedeckt und somit überhöht war, kämen dem Vorwurf der Untreue gleich und würden von seiten der Landesholding "schärfstens" zurückgewiesen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.