Kommentar: Die Stadt Oberwart hat Impulskraft

"Die Innenstadt ist tot", hörte man in den letzten Jahren immer wieder in Oberwart. Doch dass diese Meinung kaum stimmen kann, sieht man bei einem Spaziergang über den Hauptplatz. Kleine, aber feine Fachgeschäfte bieten eine breite Auswahl an Produkten - von Backwaren, Fleisch bis zu Schmuck und Mode.
Der Dienstleistungssektor deckt ebenfalls eine unglaubliche Vielfalt ab - egal ob Rechtsberatung, Fitness oder ein stylischer Haarschnitt für den nächsten Ball oder Urlaub. All das bietet die Innenstadt. Und durch den Wochenmarkt bzw. Bauernmarkt gibt es unter der Woche und auch am Wochenende eine gute Frequenz. Fürs leibliche Wohl ist ebenso gesorgt und es gibt fast Nichts, was es in der Innenstadt nicht erhältlich ist. Und das bekommt man im Gewerbegebiet West - rund ums eo - oder im Gewerbegebiet Oberwart/Unterwart. Oberwart hat also wirtschaftliche Impulskraft.

Handlungsbedarf und Positives betonen

Natürlich besteht in der Innenstadt - vor allem infrastrukturell - Handlungsbedarf (Stichwort: Rotundenparkplatz oder defekte Wasserleitungen). Dem wird gemeinsam - Schritt für Schritt - auch Rechnung getragen. Neue Wasserleitungssysteme, eine Retentionsanlage als Hochwasserschutz und ein bald saniertes Rathaus sind nur ein paar Beispiele die realisiert werden. Auch die Sanierung der BAfEP bzw. Neubau des Internats sind Beispiel eines neuen gemeinsamen Weges.
Auch für den Rotundenparkplatz wird u.a. im Zuge eines möglichen Neubaus der Volksschule eine Konzeption überlegt. Doch natürlich kann alles schlecht geredet werden und genörgelt, konstruktiver ist es aber das Positive zu erkennen und zu betonen.

"H2" - moderner Bruder des Hochhauses

Ebenso bietet das geplante "H2" an der Kreuzung Hauptplatz/Evang. Kirchengasse eine Chance für die Innenstadt - einerseits einen modernen Touch und gleichzeitig weitere Wohnungen, Büros und Geschäftslokale in idealer Lage zu erhalten. Nichtzuvergessen der ökologische Aspekt durchs Car-Sharing.
Und warum sollte das Hochhaus - ein Markenzeichen der Innenstadt aus den 1970er Jahren - nicht einen jüngeren modernen Bruder als vis-a-vis-Nachbarn erhalten - Ein Treffen der Generationen baulicher Architektur mitten im Herzen von Oberwart.

Bildung, Kultur und Sport

Auch im Bildungsbereich pulsiert Oberwart, denn das Angebot reicht vom Kindergarten bis zu höheren Schulen und bald nun gleich zwei Kollegs - mit fast universitärem Charakter. Das ergänzen die Partner in der Erwachsenenbildung. Kulturell bietet die Südmetropole ohnehin einiges - auch Dank unzähliger Vereine und engagierter Ehrenamtliche die jedes Jahr verschiedene Events und Aktivitäten durchführen.
Und schließlich präsentiert sich die Sportstadt Oberwart als erfolgreiche Marke national und international. Top-Sportler wie Bernd Wiesberger oder Verena Eberhardt tragen die Sportstadt quer über den Globus, die Redwell Gunners oder der UTTC Oberwart feiern nationale und internationale Erfolge. Andererseits kommen Welt-Events nach Oberwart - wie die European Open am Wochenende. Doch auch das wird - von manchen Nörglern - nicht wahrgenommen.

An einem Strang ziehen

Es gibt natürlich in zahlreichen Bereichen Verbesserungsmöglichkeiten, doch es zeigt sich schon jetzt viel Positives - vor allem, dass die Stadtverantwortlichen seit einiger Zeit an einem Strang ziehen und sich so Vieles einfacher umsetzen lässt.
Aber das wird von manchen nicht angenommen. Schade, denn das Geleistete verdient sich Anerkennung - egal ob die Geschäftsleute, Vereinsfunktionäre und Ehrenamtlichen, aber auch Politiker, die ihr Bestes versuchen, um Oberwart nach vorne zu bringen.
Denn es ist immer einfach zu kritisieren, wenn was umgesetzt und noch einfacher, wenn nichts gemacht wird. Und Versäumnisse von Jahren oder gar Jahrzehnten sind in kurzer Zeit nicht korrigierbar - vor allem in finanziell schwierigen Situationen.