Rapper Skero im Bezirksblätter Interview
Der Sommerhit des Jahres war unumstritten „Kabinenparty“. Martin Skerwald aka Skero trat am Wochenende am Southcrash Festival in Großpetersdorf auf und zeigte, dass es nicht nur „Kabinenparty“ ist.
GROSSPETERSDORF (jv). Skero sorgte mit der „Kabinenparty“ für den Sommerhit 2010. Beim SOUTHCRASH-Festival stand er auf der Bühne. Zuvor stellte er sich den Fragen der BEZIRKSBLÄTTER.
BEZIRKSBLÄTTER: Dein Hit „Kabinenparty“ war diesen Sommer ja nicht mehr wegzudenken. Hast du mit so einem Erfolg gerechnet?
SKERO: Nein absolut nicht. Ich habe das Lied eigentlich nur als Auflockerung auf`s Album aufgenommen. „Memorien eines Riesen“ ist ein sehr vielseitiges Album, warum gerade „Kabinenparty“ so eingeschlagen hat, weiß ich nicht.
BB: Auch die SPÖ hat den Hype in ihrer Kampagne für sich genutzt „Wahlkabinenparty - geht scho wähl ma vuigas“. Was sagst du dazu?
SKERO: Damit war ich absolut nicht einverstanden und wusste auch nichts davon! Geklagt hab ich aber nicht. Wir haben uns geeinigt, dass die SPÖ 3.000 Euro an Ute Bock spendet. So hatte das Ganze wenigsten etwas Positives.
BB: Ist der Song ein Segen oder eher ein Fluch für dich?
SKERO: Mittlerweile ist er doch schon zum Fluch geworden. Schön langsam geht`s mir auch auf die Nerven… Aber lieber ein Hit, der Schatten mit sich bringt, als ein Album, das keinen Schatten wirft.
BB: Hast du Angst nur ein „One Hit Wonder“ zu sein?
SKERO: Das ist mir egal, ich hab auch andere Talente (lacht). Ich war schon vor „Kabinenparty“ mit meiner Band „Texta“ bekannt, nur eben im kleineren Kreis. Aber ich werde mir sicher genau überlegen, welchen Song ich als nächstes rausbringe.
BB: Über deine anderen Talente hab ich schon gehört, du hast eine Fliesenkollektion designt und entwirfst Sakkoinnenfutter, hört sich spannend an. Wie kommt man auf sowas?
SKERO: Ich finde, es gibt einfach keine „leiwanden“ Fliesen, deswegen hab ich eine gemacht - die Grasfliese. Und das andere Projekt heißt „Businesspunks“ – Sakkoinnenfutter der anderen Art mit Mustern und Ornamenten, das man sich in jedes Sakko reinnähen lassen kann. Eine Idee entsteht in einer Minute, aber sie dann auch wirklich umzusetzen, ist die Kunst.
BB: Du hast ja Kunst studiert. Siehst du dich als Künstler oder Musiker?
SKERO: Künstler laut Steuer (lacht).
BB: Hast du irgendwelche Vorbilder, menschlich, künstlerisch oder musikalisch?
SKERO: Leute, die ihren eigenen Stil haben und niemanden nachäffen.
BB: Und dein Stil ist?
SKERO: Einfach SKERO! Meine weiße Fellmütze und meine Kette, die ist mir allerdings vor ein paar Tagen gestohlen worden…
BB: Ohne welche drei Dinge könntest du keinen Tag überleben?
SKERO: Wasser, Luft und Liebe.
Skero
Skero heißt eigentlich Martin Skerwald und ist 1972 in Mödling geboren und lebt seit 15 Jahren in Wien. Er ist österreichischer Hip-Hop-Musiker und hat an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei und Bildhauerei studiert.
Bekannt wurde er als Mitglied der Linzer Hip-Hop-Gruppe „Texta“, die es seit 1992 gibt. Die zweite Leidenschaft nach der Musik ist Graffiti und Kunst, womit er auch schon Ausstellungen gemacht hat. 2009 war er mit dem Song „Künstler“ auf Platz 1 der FM4 Charts.
Der Sommerhit „Kabinenparty“ brachte ihm heuer den großen Durchbruch und 2 Amadeus Music Awards.
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