Romagedenken in Goberling
"Wir möchten jenen, die keine Grabstätte haben, ein Gedenken setzten" - Selig sind die Frieden stiften.
GOBERLING (ps). Mit der Renovierung der Evangelischen Kirche in Goberling wird auch an die im ehemaligen Friedhof rings um diese Kirche Bestatteten gedacht. Darunter waren auch die in Goberling ansässigen Mitbürger aus der Voklsgruppe der Roma.
Im Zuge der nationalsozialistischen Herrschaft wurden zahlreiche Menschen aus Goberling in Konzentrationslagern ermordet, politisch Verfolgte, Opfer des so genanten "NS-Euthanasieprogramms" und Angehörige der Minderheit der Roma.
Bei einer Andacht mit Superintendent Manfred Koch und Generalvikar Martin Korpitsch und Vertretern der beiden Kirchen des Burgenlandes wurde ein Stein mit Gedenktafel enthüllt. Anschließend referierte Dr. Gerhard Baumgartner, der Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands, zu den historischen Vorgängen.
Von 11.000 Roma wurden 9.000 ermordet
Das vom Nationalfonds der Republik Österreich geförderte Projekt "Namentliche Erfassung der Holocaust-Opfer der Roma" ist weitgehend abgeschlossen. Ziel des Projekts war es, Klarheit über das Schicksal der Roma in der NS-Zeit zu bekommen. Von den 11.000 österreichischen Roma wurden über 9.000 ermordet. Von den meisten gab es keinerlei Spuren. Doch die HistorikerInnen rund um Projektleiter Gerhard Baumgartner ist es gelungen, die Namen der deportierten und ermordeten Roma festzustellen. Im Rahmen der Gedenkfeier in Goberling wurden für die namentlich bekannten 33 ermorderten Roma, Kerzen entzündet.
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