Start für eine Roma-Erinnerungsstätte
KEMETEN: Den Internationalen Roma-Tag (8. April 2021) nahm Bgm. Wolfgang Koller zum Anlass, um das Projekt für die geplante Roma-Erinnerungsstätte in Kemeten zu präsentieren. Gemeinsam mit Vizebgm. Franz Schiller, Angelika Miertl (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Roma Volkshochschule Burgenland), Andreas Lehner (Künstlerischer Gestalter der Erinnerungsstätte) und Gernot Oberthaler (Verein Kemeten AKTIV) begrüßte der Bürgermeister die Medienvertreter in der Nähe des Ortes, wo sich die historische Romasiedlung einst befunden hat. In den Gemeinden des Burgenlandes gab es einige Romasiedlungen, die alle in der Urmappe des Franziszeischen Katasters zeichnerisch dargestellt und dokumentiert sind.
Roma-Erinnerungsstätte
Neben dem systematischen Völkermord an den Juden wurden auch die Roma verfolgt und ermordet. So wurden alle Kemeter Roma - in der Zwischenkriegszeit waren es an die 100 Personen - verschleppt und in Konzentrations- bzw. Arbeitslager gebracht. Nur wenige von ihnen überlebten die Maßnahmen der Nationalsozialisten und so wurde in kurzer Zeit die Roma-Siedlung ausgelöscht.
Geschichte aufarbeiten
Bgm. Wolfgang Koller hat ein engagiertes Team aus Ortshistorikern, Wissenschaftlern sowie Mitarbeitern der Roma Volkshochschule Burgenland und Bildungseinrichtungen zusammengestellt, das sich um die Aufarbeitung der Geschichte der Roma in Kemeten annimmt. Die Ergebnisse sollen der Bevölkerung Kemetens und allen Interessierten zugänglich gemacht werden. "Als Bürgermeister der Gemeinde ist es mir wichtig, dass wir mit diesem Projekt und dieser Entwicklung unserer Pflicht nachkommen, den damals Ermordeten und ihren Familien gebührend zu gedenken und als Gemeinde Kemeten öffentlich medial eine Reputation erfahren", so Koller.
Um die Möglichkeit zu schaffen, dem schrecklichen Schicksal der Kemeter Roma würdig erinnern, ermahnen und gedenken zu können, setzte die Gemeinde gemeinsam mit Vertretern der Roma und der Roma VHS das Vorhaben, eine Erinnerungsstätte in der Nähe der ehemaligen Romasiedlung zu errichten, in die Tat um. „Diese soll in die sogenannte „Geschichtsmeile“ in Kemeten integriert werden, die sich aus historischen und naturhistorischen Anlaufstellen im Ort zusammensetzt“, so Bgm. Koller.
Eröffnung im Herbst
Für die künstlerische Gestaltung der Erinnerungsstätte konnte Andreas Lehner gewonnen werden – die Enthüllung ist für den Herbst 2021 geplant und soll gemeinsam mit einem weitreichenden Informationsvortrag durch den Historiker Gerhard Baumgartner erfolgen.
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