Unsere Jubilare: Maria Polzer aus Kirchfidisch feiert ihren 90. Geburtstag
Es ist bewundernswert, mit wie viel Agilität die neunzigjährige Maria Polzer noch durchs Leben schreitet. Haushalt und Garten werden noch selbst bewirtschaftet und auch ihre Lieben werden immer wieder mitbekocht.
Maria Polzer wurde am Csaterberg geboren. "Meine Mutter ging hochschwanger rauf und kam nicht mehr heim", erzählt die Jubilarin, deren Schwester mittlerweile 92 Lenze zählt und gegenüber wohnt.
Kriegszeit
Die schwierigste Zeit in ihrem Leben Maria Holzer war die Kriegszeit. "Man hörte ständig die Schüsse aus Ungarn herüber", erinnert sich die Neunzigjährige. Untergebracht war ihre Familie damals im Pfarrhof, wo sie im Keller schlafen durften. "Doch die Tiere zuhause gehörten versorgt und so schlichen wir versteckt hinter den Büschen durch das Dorf heim, um nicht erschossen zu werden".
Der Kriegszeit folgte monatelanger Dienst bei einem ungarischen Oberst, der mit Kriegsende mit seinen Mannen in Kirchfidisch eingefallen war. "Ich musste damals Nudeln für ihn machen und auf einer Zeitung ausbreiten. Sie mussten so dünn sein, dass der Text darunter noch lesbar war", erzählt Maria Polzer.
Familie
Da ihr Berufswunsch Schneiderin nicht realisiert werden konnte, arbeitete sie in weiterer Folge auf einem Bauernhof, bis sie dann 1952 ihren Mann Felix heiratete. Der Hochzeit folgten vier Kinder, die sie mittlerweile zur zehnfachen Oma gemacht haben.
Erst als die Kinder aus dem Gröbsten raus waren, konnte sie ins Berufsleben zurückkehren und arbeitete bis zu ihrer Pension gleich in der Nachbarschaft bei Moser Hosen. Aber auch in der Pension wurde es nicht langweilig. Die Familie erbte einen Weingarten am Csaterberg und so wurde gleich ein Keller dazugebaut und jährlich ein Buschenschank aufgesperrt. "Die ganzen Speisen habe ich damals selbst zubereitet", so Maria Polzer.
Nicht stillstehen
In den letzten Jahren widmete sich die Jubilärin auch intensiv ihrem Hobby, dem Häkeln. Ihr Repertoire reicht dabei von Deckchen bis zu gehäkelten Rosenkränzen, die das ganze Haus schmücken.
Für die Zukunft hat Maria Polzer nicht viele Wünsche. "Ich bin glücklich, wie mein Leben verlaufen ist. Ich wünsche mir nur, dass meine Familie gesund bleibt."
Mehr Berichte lesen Sie auf meinbezirk.at/bgld/jubilare.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.