Unruhe in der SMS Oberschützen
Wann fällt Entscheidung zur Zwangsversetzung zweier Lehrer?
Weiterhin große Aufregung und explosive Stimmung in der Sportmittelschule Oberschützen. Denn die Zwangsversetzung zweier Pädagogen wegen diverser „Vorfälle“ steht vor der Entscheidung. Kehren die beiden Lehrer Anfang Jänner in die SMS zurück oder bleiben sie für weitere drei Monate „verbannt“? Die Bildungsdirektion ist unter Zugzwang, das Lehrerkollegium gespalten.
OBERSCHÜTZEN. Seit unserem letzten Bericht vom 17. Oktober gaben sich zahlreiche Pädagogen der SMS Oberschützen zwecks Befragung in der burgenländischen Bildungsdirektion die Klinke in die Hand. Angeblich, so tuschelt man, äußerten sich mehrere Kollegen kritisch über die beiden zwangsversetzten Klassenvorstände, vor allem bezüglich „Alkoholkonsum im Rahmen der Schulzeit“.
Rückkehr oder Verlängerung
Eine mögliche Rückkehr der „Kollegen“ sorgt daher bei Teilen der Belegschaft für Unmut. Fakt ist nämlich, dass diese „Zwangsversetzung“ in andere Unterrichtsstätten offiziell mit 31. Dezember endet. Kommt es zu keiner anderen Entscheidung der Bildungsdirektion, sind die zwei Pädagogen ab 8. Jänner wieder automatisch in der Sportmittelschule als Lehrer aktiv. So, als ob nichts gewesen wäre. Bekannt ist zwischenzeitlich lediglich, dass theoretisch eine letztmalige Verlängerung der „Verbannung“ auf weitere drei Monate möglich wäre.
Amtsverschwiegenheit
Fällen kann diese Entscheidung jedoch nur die Schul-Behörde. Dieser Beschluss ist aber noch ausständig, obwohl die Zeit drängt, immerhin stehen die letzten Schultage vor der Türe. Man darf gespannt sein. Nachgefragt bei der Bildungsdirektion heißt es dort nämlich nach wie vor, dass es - mit Verweis auf „Amtsverschwiegenheit“ - kein offizielles Statement geben wird. Auch der zuständige Direktor, Daniel Karacsonyi, darf weiterhin von Gesetzeswegen keine öffentliche Auskunft erteilten.
Jene Lehrerin, die nach mehreren protokollierten Vorfällen ihr Schweigen gebrochen und den Fall gegen ihre beiden Kollegen mit ins Rollen gebracht hat, ist nach erlittenem Mobbing seit Wochen im Krankenstand. „Der Kollegin geht es, na sagen wir den Umständen entsprechend. Sie hat sich das sehr zu Herzen genommen. Sie fällt definitv noch für längere Zeit aus!“, berichtete ein Pädagoge. Der in Richtung Daniel Karacsonyi meinte: „Immer noch werden Intrigen gegen ihn gesponnen. Der Direktor kann einem leidtun, ist der doch menschlich und als Chef total in Ordnung. Es wäre mal notwendig, dass offizielle Stellen einschreiten, endlich klare Worte sprechen und reinen Tisch machen. In die eine, oder in die andere Richtung. Aber so ist das doch alles nur ein Kasperltheater. Mit dem bedauernswerten und unrühmlichen Nebeneffekt, dass durch das Schweigen der Behörde die Gerüchteküche weiterhin brodelt. Zum Schaden von Schule, Lehrern und auch der Kinder!“
Akteneinsicht durch Anwalt
Die RegionalMedien Burgenland sprachen mit einem der zwangsversetzten Pädagogen. „Mein Anwalt hat bereits Akteneinsicht genommen. Daher verfüge auch ich über die Protokolle, darf die kopierten Seiten derzeit aber nicht an andere Personen weitergeben. Nach Durchsicht der Unterlagen stellt sich für mich jedoch eindeutig heraus, dass von angeblich zahlreichen Lehrern nicht viele überbleiben, die gegen mich und meinen Kollegen in Sachen Alkohol-Verfehlungen ausgesagt haben. Betrunken hat mich übrigens gar keiner gesehen. Und das mit meinen vermeintlich gemachten zweideutigen Sprüchen gegen Kolleginnen wird sich sowieso in Luft auflösen. Denn, charmante Aussagen kann man ja in keinem Fall in eine sexistische Richtung interpretieren!“
Keine Vendetta
Selbst in Eisenstadt befragt, meinte der Lehrer dazu: „Es war eine amikale Atmosphäre in der Bildungsdirektion. Eigentlich gehe ich davon aus, dass die Zwangsversetzung mit Ende des Jahres ausläuft. Denn ich will wieder zu meinen Schülern in der SMS, immerhin mache ich dort meinen Job gerne und gut. Punkto Arbeit kann man mir nichts ankreiden. Vielleicht ist es ja möglich, unter diese Causa ein akzeptables Ende für alle zu setzen!“ Zu der eher getrübten Stimmung zwischen ihm und dem Schulleiter meinte der Pädagoge: „Ich führe keine Vendetta gegen ihn. Es wird unter Erwachsenen bestimmt eine professionelle Zusammenarbeit in der Schule möglich sein. Wir müssen ja nicht heiraten!“
Keine Politik in der Schule
Zu Redereien um Hick-Hack zwischen ihm und dem Direktor wegen politischer Differenzen: „Die Partei darf keine Rolle spielen. Ich trenne das strickt. Ich habe auch alle Beschlüsse, die in der Gemeinde zu fällen sind, als zuständiger Politiker immer im Sinne der Schule erledigt. Das wird auch so bleiben!“ Einzig zu diesem Themenbereich durfte Schulleiter Daniel Karacsonyi Stellung nehmen und bekräftigte, dass Politik in der SMS unter seiner Führung definitiv keinen Platz hatte und niemals haben wird. Ihm gehe es „primär um Wohl und Bildung der Kinder!“ Der Direktor weiter: „Der Kontakt zu Bürgermeister und Gemeinde funktioniert hervorragend und ist wesentlicher Erfolgsfaktor dafür, dass sich viel Positives an und im Gebäude der SMS Oberschützen getan und entwickelt hat!“
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