Siegerinnen der Herzen

- hochgeladen von Michael Strini
Österreichs U19-Team scheitert an Fehlpfiffen der Schiedsrichterin
ANGER. Viel hat sich das junge österreichische Mädchennationalteam vorgenommen, denn beim großen Showdown gegen Spanien sollte mit einem Sieg die EM-Teilnahme in Italien gesichert werden. Am Ende blieb allerdings nur ein bitteres 0:4 gegen Spanien über.
Zwei reguläre Tore aberkannt
Schon in der ersten Minute wurde ein Angriff der druckvoll beginnenden Österreicherinnen zu Unrecht wegen Abseits zurückgepfiffen. In Minute 2 dann die vermeintliche Führung. Lisa Makas tankt sich durch spielt ideal zur Mitte und Laura Feiersinger trifft, doch statt Jubel gibt es abermals einen Abseitspfiff von Medvedeva-Keldyusheva aus Kasachstan, obwohl die Österreicherin hinter dem abgespielten Ball stand und noch eine Verteidigerin auf gleicher Höhe postiert war.
Trotz dieser Fehlentscheidung ließen sich die Spielerinnen vor Heimpublikum nicht beirren und suchten weiter den Weg nach vorne. In Minute 6 erneut eine strittige Szene, denn Torfrau Krejc wurde beim Versuch den Ball wegzuschlagen behindert - da hätte es auch ein Torfraufoul geben können (9 von 10 Referees hätten dies wohl entschieden). Die dadurch kurz auftretende Unordnung nutzte Garcia zur Gästeführung.
Österreichs Mannschaft angetrieben von der überragenden Laura Feiersinger und einer laufstarken Lisa Makas in der Spitze drückte auf den Ausgleich und nach 13 Minuten zappelte das Runde wieder im Eckigen, doch erneut hatte das kasachische Schiedsrichterinnenteam etwas dagegen. Zadrazil - bedrängt von der spanischen Torfrau Panos und einer Verteidigerin - wurde zunächst mit einem leichten Schubser vom Ball getrennt und danach rempelte die Spanierin ihre eigene Torfrau nieder, sodass der Ball frei lag und Zadrazil ins leere Tor schoss. Statt 1:1 gab es aber Torfraufoul.
Auch diesen klaren Fehlpfiff steckte Österreich weg, obwohl die Spanierinnen immer besser ins Spiel kamen - vor allem technisch ließen sie ihr Können immer wieder aufblitzen. Die Weber-Elf versuchte mit weiten Bällen ihr Glück und Makas kam einige Male gefährlich vors Tor. In der 37. Minute konnte nur eine Glanztat von Panos den verdienten Ausgleich verhindern.
Dann in der 45. Minute stand die Unparteiische abermals im Mittelpunkt - diesmal ausnahmsweise mal mit einer richtigen Entscheidung. Denn nach einer elferreifen Attacke gab es Strafstoß für Spanien, doch Jasmin Krejc parierte und hielt somit Österreich weiter im Spiel.
Pech hatte abermals Feiersinger, die nach einem Schlag auf den lädierten Knöchel zur Pause raus musste, was wieder eine Schwächung in der Offensive bedeutete.
Zwei Weitschüsse zur Entscheidung
In Hälfte 2 drängte Österreich weiter auf das 1:1, wobei die spanische Hintermannschaft sich viel besser auf die Angriffe einstellte als vor der Pause. Gut dirigiert wurde sie dabei von Kapitänin Panos, die lautstark ihre Vorderleute koordinierte. Und wieder war es Makas, die nach 51 Minuten die Gästekeeperin prüfte, doch kein Glück im Abschluss hatte. Mehr davon hatte Calderon, die drei Minuten später einen Abpraller aus der Distanz versenkte - die erste Chance nach Pause führte zum 0:2. Mit viel Moral kämpften die Österreicherinnen weiter, doch die Tore schossen die Spanierinnen. So jagte Lazaro aus fast 30 Metern das Leder zum 0:3 unhaltbar für Krejc, die sich auch in Hälfte 2 einige Male auszeichnen konnte, ins Netz (62.). Damit war die Partie und somit auch die Qualifikation für die EM zugunsten der Spanierinnen entschieden. Aber sich aufzugeben, daran dachten Manhart & Co. keine Sekunde, denn auch dem 0:3 versuchten sie alles, um zumindest einen Ehrentreffer zu erzielen. In Minute 70 hatte Kirchberger mit einem Lattenschuss aus der Distanz Pech (Panos hätte keine Chance gehabt). Auch Schiechtl und wieder Makas fanden Möglichkeiten vor, doch der letzte Biss und die Genauigkeit fehlten bereits etwas. Stattdessen erzielte Putellas Segura nach einem Gestocher das 0:4 (80.).
Drei Minuten später sollte noch einmal Medvedeva-Keldyusheva in Erscheinung - oder eben nicht. Denn nachdem Makas die komplette spanische Abwehr umspielt hatte, wurde sie im Strafraum klar gefoult, doch die Unparteiische wollte einen "Selbstfaller" gesehen haben und ließ weiterspielen. Bitter für Makas, denn sie musste nach dieser Attacke verletzt ausscheiden und Österreich die letzten 10 Minuten mit einer Spielerin weniger auskommen. In den Schlussminuten tat sich nur mehr wenig und nach gut vier Minuten Nachspielzeit war der Spuk zu Ende.
Spanien fährt zur EM
Die Spanierinnen rund um Kapitän Panos jubelten nach dem Schlusspfiff, denn mit drei Siegen schafften sie als Gruppensieger der Elite Runde die Qualifikation zur U19-Europameisterschaft. Die Österreicherinnen mussten sich nach der bitteren Niederlage mit Platz 2 begnügen und blieben somit quasi leider nur "Siegerinnen der Herzen".
„Wir hätten die Überraschung gerne geschafft, aber Spanien war einfach zu stark und fährt verdient zur Europameisterschaft“, meint dazu Teamchef Ernst Weber. Die Partie Schottland gegen Polen endete mit 2:2.
Stimmen zum Spiel
Romina Bell: "Ich finde, wir konnten anfangs gut mit den Spanierinnen mithalten! Leider wurden uns gleich zu Beginn des Spiels zwei reguläre Tore aberkannt und im Gegenzug haben die Spanier das 1:0 erzielt! Spanien war eine technisch sehr starke Mannschaft, die auch verdient zur EM nach Rimini fährt! Dennoch haben wir uns gut verkauft und in allen drei Spielen guten Fussball gezeigt!"
Österreich – Spanien 0:4 (0:1)
Österreich: Krejc – Peintinger (71., Fischelmaier), Bell, Pöltl, Feiersinger (46., Koren), Manhart, Makas, Eder (55., Schiechtl), Kirchberger, Zadrazil, Aschauer
Tore: Garcia (6.), Calderon (54.), Lazaro (62.), Putellas Segura (80.)
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