Erster Sozialmarkt eröffnet
„Sonnenmarkt“ und „Sonnencafé“ eröffnete in Oberwart
OBERWART. Direkt im Stadtzentrum von Oberwart eröffnete LH Hans Peter Doskozil, Sozial-LR Leonhard Schneemann gemeinsam mit Verena Dunst (Präsidentin der Volkshilfe Burgenland) und Johannes Zsifkovits, GF der Soziale Dienste Burgenland GmbH (SDB), den ersten Sozialmarkt des Burgenlandes - ein österreichweites, einzigartiges Modell zur Armutsbekämpfung. Laut Doskozil soll es bis 2023 in jedem Bezirksvorort einen Sozialmarkt geben, denn die Umsetzung ist ein wichtiger Teil des Regierungsprogrammes. Der „Sonnenmarkt, dem auch ein Sonnencafé“ angeschlossen ist, soll ein Vorzeigeprojekt für ganz Österreich werden.
Auf einer Fläche von mehr als 200 m² werden zu Beginn dieses Projektes, das von der FH Burgenland begleitet wird, 500 Artikel des täglichen Bedarfs, darunter auch Bioprodukte, zu günstigen Preisen angeboten. „Wenn man bedenkt, dass bereits über 50.000 BurgenländerInnen armutsgefährdet sind, dann muss uns diese Zahl aufrütteln - es zeigt, wohin wir uns gesellschaftlich entwickeln – und das sollte uns ein Warnzeichen sein. Angesichts steigender Preise und Lebenshaltungskosten sei es ein Gebot der Stunde, das Leben leistbarer zu machen“, betonte LH Doskozil. Es stimmt traurig, dass es einen Sozialmarkt braucht, weil es in unserem Land so viele Menschen gibt, deren Einkommen zu gering ist, um ein Leben in Würde und ohne finanzielle Sorgen zu führen. Mit diesem Projekt gehen wir einen wichtigen Schritt, um Waren sinnvoll zu verwenden - für Menschen, die sie dringend brauchen.
Gegen soziale Ausgrenzung
„Wir setzen Sozialprojekte um und machen keine Lippenbekenntnisse“, so Soziallandesrat Schneemann. Einkaufen können alle, die eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschreiten - 1230,-- € für Alleinverdiener, für Ehepaare 1640,-- €, für Kinder gibt es noch einen Zuschlag von 300,-- € pro Kind. Dafür ist es notwendig, dass sich die Betroffenen auf der Bezirkshauptmannschaft oder direkt beim „Sonnenmarkt registrieren lassen, dann bekommen sie eine Berechtigungskarte“, so Schneemann weiter, der dieses Modell für mehr Nachhaltigkeit und gegen soziale Ausgrenzung sieht. Das Angebot richtet sich aber auch an die über 15.000 älteren Menschen des Landes, die mit einer Mindestpension auskommen müssen. Betreiber des „Sonnenmarktes“ ist die Volkshilfe Burgenland, eine besondere Aufgabe soll das „Sonnencafé“ erfüllen, das für alle Bevölkerungsschichten zugänglich ist und zusätzlich 20 Jobs im ganzen Land bringt.
Jobs und soziale Unterstützung
„Das Projekt sei auch ein Angebot für Arbeitssuchende, insbesondere alleinerziehende Frauen und Menschen, die schon länger auf der Suche nach einem Job sind und bisher keinen gefunden haben. Insgesamt sollen rund 20 neue Stellen entstehen. Geplant ist zudem ein mobiler Sonnenmarkt, der Ortschaften in der Umgebung anfährt“, so Volkshilfe-Präsidentin Verena Dunst.
Der Geschäftsführer der Soziale Dienste Burgenland GmbH Zsifkovits zeigte sich „erfreut, diesen Weg im Burgenland mit unseren Partnern zu gehen. Jeder investierte Euro kommt direkt jenen BurgenländerInnen zu Gute, die Unterstützung brauchen können. Wir wollen dieses innovative, in Österreich einzigartige Angebot schrittweise bis 2023 flächendeckend im Burgenland etablieren“.
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