Was wird aus den Oberwarter Messen?
Das Messegelände in Oberwart gilt als Plattform für Unternehmer des Südburgenlandes. Wer diese in Zukunft weiter betreiben wird, ist allerdings noch immer ungewiss.
OBERWART (vb/ms). Mit Ende des Jahres scheidet Thomas Linzer als Geschäftsführer der Messegesellschaft inform events aus. Fix ist auch, so Oberwarts Bürgermeister Gerhard Pongracz, dass sich die Stadtgemeinde aus dem operativen Geschäft zurückzieht und nur noch als Eigentümer auftreten will. „Das Thema wurde in der letzten Sitzung des Stadtrates behandelt, noch im Oktober soll diesbezüglich eine Entscheidung fallen“, so Pongracz.
Gemeinsame Führung geplant
Thomas Linzer geht zwar, könnte allerdings auch wieder „zurückkommen.“ Gemeinsam mit Gunners Manager Andreas Leitner hat Linzer der Gemeinde das Angebot unterbreitet, künftig die Betriebsführung der inform events zu übernehmen.
Linzer: „Andi und ich sprechen schon seit zwei Jahren immer wieder darüber, gemeinsam ein Unternehmen zu gründen. Dieses Vorhaben hatte aber mit dem Messezentrum überhaupt nichts zu tun. Mit Anfang 2011 machen wir uns mit einer Event- und Marketingfirma selbstständig, ganz gleich zu wessen Gunsten die Entscheidung der Stadtgemeinde Oberwart letzten Endes ausgehen wird.“ Da bislang kein ernstzunehmender Kandidat für die Führung des Messezentrums in Aussicht ist, haben Linzer und Leitner in der letzten Eigentümerversammlung der Gemeinde ein Angebot unterbreitet.
Gemeinde unter Druck
Fakt ist, dass die Gemeinde ziemlich unter Druck steht. Wie es mit inform events weitergehen wird, ist noch unklar.
Neben inform events ist auch die Burgenlandmesse GmbH, die sich seit zwei Jahren in einem laufenden Konkursverfahren befindet, im Messezentrum beheimatet.
„Bis 2012 haben wir einen gültigen Vertrag, das bedeutet, dass sich für uns bis dahin nichts ändert. Wie es allerdings nach Auslaufen des Vertrags weitergeht, ist unmöglich zu sagen. Wenn irgendein Betreiber kommt, wird es wohl keine Verlängerung geben, was dem Ende der Burgenlandmesse gleichkommt. Es hängt auch viel von der Mona ab“, meint Burgenlandmesse-GF Markus Tuider.
Die Mona-Gruppe nutzt seit geraumer Zeit eine der Messehallen auf dem Gelände und möchte sich weiter auszubreiten.
Für Thomas Linzer eine Option, die der Stadtentwicklung nicht gerecht wird: „Meiner Meinung nach passt auf das Areal kein produzierender Betrieb hin. Das Gebiet ist kein Industriegebiet, das Gelände steht für Sport, Freizeit und Unterhaltung. Aber ich bin nicht der Bürgermeister, ich habe nicht zu verantworten für welche Lösung im Hinblick auf die Zukunft von inform events man sich entscheiden wird.
Kooperation mit Veranstaltern
Messeveranstalter im eigentlichen Sinn wollen Linzer und Leitner aber nicht werden: „Wir haben angeboten die Betriebsführung des Standortes zu machen, wir würden also die zur Verfügung stehenden Hallen pachten und bewirtschaften sie. Vorstellbar ist eine Kooperation mit Messebetreibern, die dann ihrerseits veranstalten“, sagt Linzer.
Mehr Mona - weniger Events?
Ob es in Zukunft also Messen geben wird und wenn ja, in welcher Form und Größe, wird davon abhängen, wie die „Geschichte mit der Mona ausgeht“.
Kommt die Gemeinde dem Wunsch des Unternehmens nach mehr Nutzungsfläche nach, dann hat man künftig natürlich auch weniger Platz für Messen und Veranstaltungen. Ob - wenn es denn eine 41. inform gibt - diese dann im gewohnten Ausmaß stattfindet, ist also noch lange nicht gesagt.
Rasche Entscheidung
Eine rasche Entscheidung muss also her, denn die ersten Messen für das kommende Jahr müssen bereits organisiert werden. Die Inform ist von der Fläche des Veranstaltungszentrums einzigartig im ganzen Burgenland und von großer wirtschaftlicher Wichtigkeit für den Süden des Landes.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.