Deutsch Schützen
Horst Jürschik-Sagner: "Mein größter Sammler bin ich selber!"
Maler Horst Jürschik-Sagner aus Deutsch Schützen lernte künstlerisch die Welt kennen. In seinen Bildern philosophiert er über den Menschen und seine Stellung im Universum.
DT. SCHÜTZEN (ms). Geboren ist er in Innsbruck 1941. Seinen Weg suchte der Maler Horst Jürschik-Sagner über Wien und Schweden, ehe er vor acht Jahren eine neue Heimat im südburgenländischen Deutsch Schützen fand - der Liebe wegen.
"Ich habe 23 Jahre in Schweden gelebt, ehe meine damalige Frau wieder nach Österreich zurück wollte. Jetzt bin ich durch meine neue Lebenspartnerin im wunderschönen Deutsch Schützen gelandet, wo ich mich schon sehr heimisch fühle", schildert der Maler.
Vom Restaurator zum Fasslmaler
Beruflich ist Jürschik-Sagner Restaurator und Vergolder, aber die Liebe zur Malerei hat ihn schon früh gepackt. Als Künstler ist er autodidakt. "Ich hatte Ausstellungen in Schweden, Frankreich, Spanien, Florida und natürlich auch in Österreich. Meine letzte Ausstellung hatte ich im Ratschen. Wien ist etwas anderes als hier im Pinkatal. Dort bist du direkt in der Szene, hier doch etwas abseits", berichtet Horst.
Früher malte er viele figurative Bilder, davon kam er aber weg. "Heute sind es vor allem Spiralbilder oder Zentrumsbilder. Als ich in Pension ging, habe ich mit meinen Sonnen begonnen. Die Sonne fasziniert mich, da sie für die Erde und den Menschen so wichtig ist und eine zentrale Rolle darstellt. Darum habe ich viele verschiedene Variationen geschaffen. Es sind alles Unikate, auch ein paar Monde sind entstanden. Und heute - heute bin ich Fasslmaler", fasst Horst lächelnd zusammen.
Mensch im Universum
Er arbeitet mit den Edelmetallen Gold und Silber, mit Holz, Leinen und Papier. Sein Hauptthema ist der Mensch und seine Stellung im Universum. "Meine Motive sind Sonne, Mond, die vier Elemente und die Spirale als immer wiederkehrendes Prinzip der Natur und Gestirne. Ich möchte in meinen Werken das Zentrum von Geist, Seele und Lebenskraft erfühlen lassen", erklärt er.
Über 200 Bilder gelagert
In seinem kleinen Atelier am Schützer Weinberg hat er über 200 Bilder gelagert. "Mein größter Sammler bin ich selber. Ich suche immer wieder Unterstützer für weitere Ausstellungen, aber das ist in unserer Region eher schwierig", meint der Maler.
Der Großteil der Bilder ist rund - das hat auch seinen Grund. "Alles ist rund, die Erde, die Sonne und auch das Blickfeld des Menschen. Darum sind auch meine Bilder so geschaffen. Die Eckigen gefallen mir weniger", beschreibt er.
Inspiration findet er nach wie vor - insbesondere auch in der Landschaft. "Es ist hier im gemieteten Kellerstöckl vom "1er Wachter" ideal zum Arbeiten. Die Landschaft bietet sehr viel Ruhe und Kreativität", sagt Horst.
Künstler sind Egoisten
"Künstler sind doch auch Egoisten, der Großteil ist gefangen. Nur wenige sind wirklich frei. Man will seine Bilder verkaufen, dann wieder nicht, weil sie doch wie Babys sind. Wenn man als Künstler keinen Namen hat, ist es schwer. Ohne Rückmeldung der Leute kommt früher oder später ein Vakuum und man selbst ins Grübeln. Gerade abseits des Schusses fehlt die entsprechende Kunstszene", sinniert der frühere Kunstgeschichtestudent.
Ein Erfolgsgeheimnis? "Entweder ist man ein wenig verrückt oder spielt das, sonst hat ein Neumaler kaum eine Chance", meint Horst abschließend.
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