Pinkafeld: 4,8 Mio. Euro für die Sicherheit der Menschen
Für den Hochwasserschutz in Pinkafeld investieren Bund, Land und Gemeinde in ein Rückhaltebecken sowie einen linearen Ausbau der Pinka-Ortsstrecke und gewässerökologische Maßnahmen.
PINKAFELD (kv). Am 1. September wurden die baulichen Maßnahmen für den Hochwasserschutz in Pinkafeld präsentiert. Das Rückhaltebecken nach dem Flugplatz ist nicht nur ein wichtiger Sicherheitsfaktor, sondern auch ein Naherholungsgebiet inklusive Spielplatz. Unter den Gästen, die dem Regen trotzten, waren unter anderem auch NR Nikolaus Berlakovich, LR Helmut Bieler, Bezirkshauptmann Helmut Nemeth, LA Markus Wiesler, GR Peter Jauschowetz, Christian Sailer von der bgld. Wasserwirtschaft und Vizebürgermeister Friedrich Luisser.
Vom Hochwasser bedroht
Pinkafeld ist durch die Pinka und deren Zubringer vom Hochwasser bedroht, was 2010 und 2014 zu verheerenden Überschwemmungen im Stadtgebiet führte. Erste Überlegungen zu Schutzmaßnahmen gab es bereits 1984, 2003 wurde eine Studie für die notwendigen Maßnahmen erstellt, deren Ergebnisse 2008 präsentiert wurden. "Damals kam man zu dem Schluss, dass ein Rückhaltebecken und zusätzliche Dämme das wirtschaftlichste und wirkungsvollste Mittel wären", so Bgm. Kurt Maczek.
"Von diesen Maßnahmen profitieren alle Pinkafelder, daher steht der Hochwasserschutz ganz oben auf unserer Prioritätenliste im Burgenland. Heute bauen wir mit und nicht gegen die Natur" sagt Finanzlandesrat Helmut Bieler.
An einem Strang
Es wurden 3,2 Mio Euro genehmigt, 45 % davon trug der Bund, 35 % steuerte das Land Burgenland dazu, 20 % die Stadtgemeinde Pinkafeld. Das Projekt wurde um 310.000 Euro aufgestockt, die Linearmaßnahmen fallen nochmal mit 1,2 Mio Euro ins Gewicht. "Es ist ein großes Projekt, das viel Geld kostet. Wir mussten uns mit insgesamt 50 Grundbesitzern einig werden, doch am Ende geht es darum, dass die Menschen in Pinkafeld und Umgebung wieder ruhig schlafen können", so der Bürgermeister.
"Das extreme Wetter nimmt auch bei uns zu, daher wollen wir Österreich schützen und auch das Burgenland Stück für Stück sicherer machen. Aus diesem Grund haben wir dafür das jährliche Budget von 160 Mio. auf 200 Mio. Euro aufgestockt", so NR Nikolaus Berlakovich. Am Ende seien diese Maßnahmen sinnvoll veranlagtes Steuergeld und weitaus weniger kostpielig, als für eingetretene Katastrophen anfallen.
Ohne Maßnahmen keine Widmung
Entscheidend für die Umsetzung des Großprojektes war der Bezirkskoordinator der Wasserwirtschaft Burgenland Josef Wagner: "Ohne diese Maßnahmen wären keine Flächenwidmungen mehr möglich gewesen." Dadurch könne nunmehr die Fließgeschwindigkeit von 135 m3/s auf 90 m3/s gedrosselt werden. In diesem und nächsten Jahr werden noch zusätzliche Maßnahmen im Stadtgebiet umgesetzt.
Daten & Fakten
Das Rückhaltebecken hat ein Speichervolumen von 500.000 m3, eine Einstaufläche von 15 ha und eine gedrosselte Wassermenge von 40 m3/s. Die Dammlänge beträgt ganze 1,7 km und es wurden 140.000 m3 Erde bewegt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.