Stadtgemeinde Oberwart und Biomasse (Energie Burgenland) revitalisieren die Zusammenarbeit
Gemeinderat beschloss einstimmig die Intensivierung der Biomassenutzung zur Energiegewinnung.
OBERWART. „Daumen hoch und CO2 runter“ lautet die Devise in der Stadtgemeinde Oberwart, denn Biomasse soll nun wieder verstärkt genutzt werden.
Die Geschichte der Biomasse in Oberwart hatte in den Jahren 2005 und 2006 ihre
Anfänge. Mit der Errichtung des Heizwerkes im Norden der Stadt wurde der Schritt zur ökologischen Energieversorgung gesetzt.
Netzausbau gewünscht
Bgm. LA Georg Rosner wurde in den vergangenen drei Jahren immer wieder
mit dem Wunsch des Netzausbaues und des Anschlusses der gemeindeeigenen
Objekte konfrontiert. Gescheitert sind diese Gespräche immer an den Altlasten aus
den Beginnzeiten (Stichwort: „Take or Pay-Vereinbarung“ – die Stadtgemeinde
Oberwart hätte für Energie bezahlen sollen, die sie nicht bezogen hat) und auch an der Darstellbarkeit der Vorteile der Stadtgemeinde.
Im Frühjahr 2017 wurde dann ein letzter Versuch gestartet. Alle Parteien wurden zu
den zielführenden Gesprächen mit der Energie Burgenland Biomasse eingeladen.
Zusätzlich wurde für die Stadtgemeinde Oberwart die Entscheidungsfindung durch
Expertenmeinungen erleichtert.
Einstimmige Entscheidung
Bgm. Rosner freut sich über die einstimmige Entscheidung im
Gemeinderat: „Verträge, die das Stadtbudget belastet haben, sind jetzt obsolet und
gehören der Vergangenheit an. Wir schauen mit den heute beschlossenen Verträgen
in die Zukunft und haben damit die Weichen für eine positive Entwicklung unserer
Stadt in Sachen Energie gestellt. Wir sind Klimabündnisgemeinde und tragen mit
diesem Schritt weiter zur Reduktion von CO2-Ausstoß bei. Partner mit
Handschlagsqualität erleichtern solche Verhandlungen.“
Schlussendlich wurde in einer sehr konstruktiven Verhandlungsrunde, an der
3. LT-Präs. StR Ilse Benkö als einzige Parteienvertreterin neben dem Bürgermeister
teilnahm, eine Vereinbarung ausgehandelt, die nunmehr vom Gemeinderat
beschlossen wurde.
Nachhaltige Lösung
Stadträtin Benkö war es vor allem wichtig eine nachhaltige und
transparente Lösung für die Zukunft zu verhandeln: „Vereinbarungen, die über
Jahrzehnte abgeschlossen werden, dürfen keinesfalls zum Nachteil der Bevölkerung
von Oberwart ausfallen. Mit diesem Ergebnis haben wir sowohl finanziell als auch
ökologisch ein herzeigbares Resultat. Die überparteiliche Abhandlung eines solchen
Themas im Sinne aller Oberwarterinnen und Oberwarter ist hier sehr zu begrüßen.“
Die Grüne Gemeinderätin Maria Racz: "Ich bin sehr glücklich darüber, dass mit dem einstimmigen Beschluss endlich ein weiterer Teil des schweren Erbes erledigt wurde. Die Gemeinde steigt damit gut aus der Sache aus, wir haben im Interesse der Bürgerinnen und Bürger einen guten Schritt für die Zukunft gesetzt."
"Take or Pay" vom Tisch
Auch die SPÖ stimmte zu: "Die Vereinbarung betreffend Biomasse wird von der SPÖ-Fraktion einstimmig mitgetragen. Die „Take or Pay Vereinbarung“, wo wir uns verpflichteten Energie um 50.000 Euro/Jahr abzunehmen, auch bei Nichtbezug diese 50.000 Euro zu bezahlen, ist somit vom Tisch. Die Reduktion von CO2 Ausstößen ist begrüßenswert. Die Verhandlungen zwischen Energie Burgenland und ref. Kirche müssen abgewartet werden. Sollten diese zu keinem gemeinsamen Nenner führen, wird die Vereinbarung mit der Energie Burgenland, dass wir ein Grundstück (5.000 m2) zur Verfügung stellen zum Tragen kommen. Kinderkrippe, Übungskindergarten, Poly, Berufsschule, EMS, Freibad, Küche BAKIP, Burgenlandhalle werden in Zukunft mit Wärme bzw Warmwasser beliefert. Ebenso wird von uns die Regelung begrüßt, dass die Bürgerinnen und Bürger von Oberwart und St. Martin Baum- und Strauchschnitt, sowie Waldhackgut an die Energie Burgenland liefern können und dies von der Energie Burgenland abgegolten wird", betont Vizebgm. Dietmar Misik.
Eckpunkte der Vereinbarung
· Gebäude welche angeschlossen werden sollen: Internat, NMS/ASO, BS/PTS,
Übungskindergarten, Freibad, Kinderkrippe, Burgenlandhalle.
· „Take or Pay-Vereinbarung“ wird sofort gegenstandlos
· Hackgut soll aus regionalen Quellen kommen
· Stadtgemeinde Oberwart stellt Grundstück zur Verfügung
· Künftige Anschlüsse von gemeindeeigenen Gebäuden werden zu gleichen
Konditionen möglich sein
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