Pflanzen stellen sich vor .... Der Giersch

Der Giersch, Aegopodium podagraria, wird auch Erdholler, Geißfuß, Dreiblatt oder Ziegenfuß genannt. Im Garten ist er ein wenig geliebtes Unkraut, doch man lernt ihn zu mögen, wenn man seine kulinarischen und heilenden Vorzüge kennt.
Er liebt stickstoffreiche Böden, schattig-feuchte Gebüsche und Wälder.

Erkennungsmerkmale: Der Giersch ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Er erreicht Wuchshöhen bis 1m. Kennzeichen ist der kantig-gefurchte Stängel. Die doppelt dreizähligen oder zweifiedrigen Laubblätter haben eiförmig-längliche, am Rand gesägte Abschnitte.
Die Blütenstände sind zusammengesetzt doldig und flach. 12-20strahlig mit kleinen weißen Blüten. Es fehlen sowohl Hüllblätter als auch Hüllchenblätter.
Die Früchte sind 3-4mm lang, eiförmig, kümmelähnlich.
Der Giersch entspringt aus einem Rhizom, so können die Ausläufer Kolonien bilden.

Verwechslung: Zur Familie der Doldenblütler gehören leider einige SEHR giftige Mitglieder, so beispielsweise der Wasserschierling (in Osttirol nicht heimisch). Diese Mitglieder könnten mit dem Giersch verwechselt werden. Ein eindeutiges Erkennungsmerkmal des Giersch ist der DREIECKIGE BLATTSTIELQUERSCHNITT und der PETERSILIENARTIGE Geruch.

Mystik: Giersch wurde schon in der Steinzeit als Wildgemüse gegessen.
Der Name Podagraria leitet sich aus den griechischen Wörtern für Ziege und Füßchen her.
Nach der mittelalterlichen Signaturenlehre ist der Giersch für die Behandlung von Gicht in Füßen geeignet.
Giersch wurde im Frühling als Salat oder Spinat genutzt.
Er ist Bestandteil von Suppen und war schon bei einigen Königshäuser eine geschätzte Delikatesse.

Volkskundliche Verwendung: Für den Tee verwendet man das Kraut. Der Tee findet Einsatz bei Gicht und Rheuma. Der Frischsaft aus der Pflanze kann für eine 10tägige Frühjahrskur zubereitet werden. Dies soll den Stoffwechsel anregen, entschlacken und entgiften. Zuviel des Frischsafts soll jedoch nicht genommen werden, da er zu Durchfall führen kann. Der frische Saft des Giersch wirkt mildernd auf juckende Insektenstiche.

Homöopathische Verwendung: Man verwendet die gesamte frische Pflanze samt den unterirdischen Teilen. In der Homöopathie findet Aegopodium podagraria Einsatz bei Rheuma und Gicht.

Nahrungsmittel- und Genussmittel Verwendung: Hier wird er zu Salat oder Spinat verarbeitet als Entschlackungskur im Frühling.

Rezept für die Küche:
500g Mehl, 1/2 TL Salz und 1 Backpulver miteinander vermischen. 100g Butter oder Margarine in Flöckchen darüberstreuen. 2 Handvoll Giersch waschen, abtropfen, fein schneiden. in 1/2 Liter Milch oder Buttermilch verquirlen, und dann alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Evtl. Mehl oder Milch nachgeben. Brötchen formen und bei 220°C 20-24 Minuten backen.

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