Tag der Artenvielfalt
70 Wissenschaftler zu Gast im Nationalpark Hohe Tauern

Wissenschaftler aus diversen Fachrichtungen waren Tag der Artenvielfalt des Nationalparks Hohe Tauern im Umbaltal unterwegs. | Foto: NPHT/Hainzer
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  • Wissenschaftler aus diversen Fachrichtungen waren Tag der Artenvielfalt des Nationalparks Hohe Tauern im Umbaltal unterwegs.
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Vergangenes Wochenende fand zum 14. Mal der Tag der Artenvielfalt des Nationalparks Hohe Tauern im Osttiroler Umbaltal statt.

PRÄGRATEN (red). An die 70 Expertinnen und Experten aus diversen Fachrichtungen der Flora und Fauna - vom Käferexperten bis zum Orchideenspezialisten - stellten vergangenen Wochenende erstmals das Umbaltal in der Nationalparkgemeinde Prägraten in den Fokus ihrer Betrachtung. Das Tal ist vor allem für die Umbalwasserfälle mit dem ersten Wasserschaupfad Europas bekannt.

Hohe Biodiversitätsdichte

Eine Herausforderung für die Wissenschaft war die Weitläufigkeit des Erhebungsgebietes im rauen Hochgebirge. Die ersten Rückmeldungen zu den Funden weisen dem Nationalparkgebiet eine hohe Biodiversität mit vielen FFH-Arten (Flora-Fauna-Habitat Richtlinie des EU Natura 2000 Netzwerks von Schutzgebieten) aus.
Alleine im Umfeld der Clarahütte, auf 2.038 Metern Seehöhe, wurden einer ersten Schätzung nach über 400 Gefäßpflanzenarten bestimmt. Diese hohe Biodiversitätsdichte ist beeindruckend - auch aus wissenschaftlicher Sicht. Als eine große botanische Besonderheit wurde der Nordische Drachenkopf nachgewiesen. Die wenigen Vorkommen dieser sehr seltenen Pflanze in Österreich liegen in den Bundesländern Kärnten und Tirol. Die Gattung der Drachenköpfe kommt schwerpunktmäßig in asiatischen Gebirgen und Halbwüsten vor. Wenige Arten treten in Europa, Nordamerika und Nordafrika auf.

Den hohen Schutzwert des Nationalparks Hohe Tauern unterstreichen auch FFH-Arten wie der Thymian-Ameisenbläuling, der im Erhebungsgebiet gut vertreten ist. Als Erstfund im Untersuchungsgebiet ist nun der Wiesenrauten-Kapselspanner nachgewiesen. Trotz des kühlen und feuchten Wetters – für das sogenannte „Nachtleuchten“ nachteilig - wurden an einzelnen Stellen über 70 Arten an Nachtfaltern beobachtet.
Von den insgesamt 46 nachgewiesenen Hummelarten in Österreich konnten alleine 15 Hummelarten am Erhebungstag im Hochgebirge dokumentiert werden.

Ehrenamtliche Tätigkeit

Im Nationalpark Hohe Tauern wird Biodiversitätsforschung groß geschrieben. Die jährlichen Tage der Artenvielfalt sind ein unschätzbarer Beitrag an ehrenamtlicher Tätigkeit - das Wissen rund um die Artenkenntnis fließt in die Biodiversitätsdatenbank des Nationalparks mit ein und bildet eine wichtige Grundlagen für das Nationalparkmanagement.

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Wissenschaftler aus diversen Fachrichtungen waren Tag der Artenvielfalt des Nationalparks Hohe Tauern im Umbaltal unterwegs. | Foto: NPHT/Hainzer
Der Thymian-Ameisenblauling ist im Erhebungsgebiet  
gut vertreten. | Foto: NPHT/Lehnert
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