Der Bezirk Lienz
Abseits und doch in der Mitte drin

Osttirol, mit seiner Bezirkshauptstadt Lienz, weist einige Alleinstellungsmerkmale auf. | Foto: Stadt Lienz
  • Osttirol, mit seiner Bezirkshauptstadt Lienz, weist einige Alleinstellungsmerkmale auf.
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Sei es die Geschichte, die Geografie oder die Mentalität der Bevölkerung - Osttirol ist in vielerlei Hinsicht besonders.

OSTTIROL. Osttirol, mit einer Fläche von 2.020 Quadratkilometern der größte Bezirk Tirols und der viertgrößte in Österreichs, weist einige Besonderheiten auf.
Betrachtet man die aktuellen Zahlen der Statistik Austria und des Amtes der Tiroler Landesregierung, lassen sich für den Bezirk Lienz einige interessante Details herauslesen.
Wenn man glaubt, dass der Bezirk aufgrund seiner Größe auch mehr Platz bietet, irrt man. Der Dauersiedlungsraum nimmt lediglich 8,2 % der Gesamtfläche des Bezirks ein. Hingegen liegt der Anteil an Wald- (39,6 %) und Almflächen (32,0 %) über dem Landesdurchschnitt.

Viel Naturschutz

Gut ein Drittel der Bezirksfläche ist außerdem geschützt, liegt doch ein Teil des Nationalparks Hohe Tauern in Osttirol. 1971 unterzeichneten die Landeshauptleute von Salzburg, Kärnten und Tirol in Heiligenblut eine Vereinbarung: Sie wollten einen gemeinsamen Nationalpark in den Hohen Tauern errichten. Ein wichtiger Schritt auf einem noch sehr langen Weg.
Bis der erste und größte Nationalpark in Österreich tatsächlich geschaffen war, galt es, die Skeptiker oder Gegner des Schutzgebiets zu überzeugen und für die Idee zu gewinnen. Es war ein langer, aber schließlich erfolgreicher Diskussionsprozess. In Kärnten war es 1981 soweit. Salzburg folgte 1984 mit seinem Nationalparkgesetz. In Tirol beschloss der Landtag 1992 das Gesetz zur Schaffung des Nationalparks Hohe Tauern.

Land der 3000er

Von den 10 Gebirgsgruppen, die man in Osttirol unterscheiden kann, kommen in 6 davon Berge mit einer Höhe von mindestens 3.000 Metern vor.
Wie viele es tatsächlich sind, ist umstritten, da es keine Regelung gibt, ab wann eine Bergspitze ein eigenständiger Gipfel ist. In jedem Fall sind es viele. Je nach Zählweise finden sich in Osttirol über 250 Gipfel, die höher als 3.000 Meter sind. Einzigartig in Österreich.

Eine Exklave

Eine weitere Besonderheit Osttirols liegt in seiner geografischen Lage. Durch einen etwa 9,5 km langen Streifen Südtiroler und Salzburger Gebiets von Nordtirol getrennt, bildet Osttirol eine Exklave des Bundeslands Tirol - eine Besonderheit in Österreich. Wollte man früher in die Landeshauptstadt Innsbruck, ging das entweder über Südtirol oder großräumig über Kärnten und Salzburg. Erst am 25. Juni 1967 wurde der Felbertauerntunnel offiziell eröffnet.
Als entlegen kann man den Bezirk aber nicht bezeichnen. Von Lienz braucht man mit dem Auto beispielsweise rund 3,5 Stunden, bis man in München ist. Will man nach Venedig oder Triest oder den Gardasee, dauert dies ebenfalls so lange.

Bevölkerungsstruktur

Im Gegensatz zum Rest des Landes muss Osttirol seit Jahren mit einer geringer werdenden Zahl an Einwohnern zurechtkommen. Im Jahr 2001 verzeichnete man noch 50.404 Einwohner. Die Zahl sank bis 2022 auf 48.818 Einwohner. Mittlerweile scheint es so, dass sich die Zahlen stabilisieren. In Lienz wohnen mit 11.871 Personen (Stand 2022) die meisten OsttirolerInnen. Danach folgen Matrei (4.626), Nußdorf-Debant (3.422) und Dölsach (2.311). Die kleinste Einwohnerzahl verzeichnet mit 220 Menschen Untertilliach. In Osttirol wird man auch etwas älter. Die Zahl der über 85-Jährigen beträgt tirolweit, gemessen an der Gesamtbevölkerung, 2,4 Prozent. In Osttirol sind es 3,3 Prozent. Unter den 33 heimischen Gemeinde liegt Kartitsch vorne. 6,2 Prozent der EinwohnerInnen sind dort älter als 85 Jahre.

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