Lienz
Ein Gegenentwurf für den Hauptplatz

- Künstler Jos Pirkner machte sich Gedanken zur Neugestaltung des Lienzer Hauptplatzes und präsentierte einen eigenen Entwurf.
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Künstler Jos Pirkner legt einen Gegenentwurf für die Neugestaltung des Lienzer Hauptplatzes vor.
LIENZ. Mitte Juni präsentierte die Stadt Lienz die ersten Entwürfe für die Neugestaltung ihres Hauptplatzes. Heller Stein, farbige Unterbrechungen, die den Häusern am Rand folgen, Bäume mit Sitzgelegenheiten darunter, und ein Brunnen von dem eine Wasserrinne (Ritsche) über den Platz hinunterführt. Boden, Platzierung der Bäume, die Gestaltung der Sitzgelegenheiten bis hin zur Beleuchtung. Vieles stand damals noch zur Diskussion.
"Ich war enttäuscht"
"Ich habe die Ideen für den Hauptplatz gesehen und war enttäuscht", das erklärt der bekannte Osttiroler Künstler Jos Pirkner. Er war mit dem Entwurf sogar derart unzufrieden, dass er sich kurzerhand selbst an das Zeichenbrett setzte. "Ich habe selber etwas entworfen, weil ich als Lienzer gerne einen schönen Hauptplatz hätte", so Pirkner, der mit der ursprünglichen Idee hart in Gericht geht. "Diese Linien von den Häuserfronten zur Mitte vermitteln das Gefühl, der Platz würde zu den Häusern gehören, damit werden Grenzen gesetzt und diese Ritsche in der Mitte ist unerträglich. Sie teilt den Hauptplatz in zwei Teile. Diese Idee erinnert mich an ein Pissoir. Wir brauchen architektonische Gestaltung und nicht nur ein paar Bäume mit einem Rinnsal in der Mitte. Es gibt nichts mehr, das das Auge einfängt", verleiht Pirkner seiner Abneigung unumwunden Ausdruck.
Mit der Kritik legt er auch die eigene Idee auf den Tisch. Pirkner geht davon aus, dass eine architektonische Form – letztlich sind auch die bestehenden Rabatte nichts anderes – den Platz gliedern und das Auge einfangen sollte. Auch den Mut zu einem beeindruckenden und tatsächlich Wasser spendenden Brunnen sollten die Gestalter nach seiner Ansicht haben. Beides legt der Künstler vor.

- Offener, aufgeräumter und mit einem markanten Blickfang ausgestattet. Das ist Jos Pirkners Idee für den Lienzer Hauptplatz.
- Foto: Visualisierung Aberjung
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Der Blickfang in der Mitte
Im Wesentlichen besteht Pirkners Gegenentwurf aus einem geschwungenen architektonischen Element, das mit einem großen, wasserspendenden Brunnen korrespondiert. „Das kann ein Pirkner-Brunnen sein, oder auch nicht. Wichtig ist mir das Wasser. Lienz ist eine Wasserstadt mit zwei Flüssen,“ betont der Künstler. Die architektonische Platzinsel ist multifunktional, die nimmt das Wasser auf, beleuchtet charmant den Platz, ist variabel bepflanzbar und bietet mit einer runden Plattform genau gegenüber der Liebburg einen idealen „Instagram-Fotopoint“, der sich auch für Straßenmusiker oder einen kleinen Straßentheater-Auftritt eignen würde.
Seinen Entwurf ließ Jos Pirkner auf eigene Kosten vom Designstudio Aberjung visualisieren: „Mir ist die Macht der Bilder in unserer heutigen Zeit bewusst. Deshalb ist es wichtig, dem einen Bild, das uns die Stadt bisher gezeigt hat, ein weiteres, alternatives Bild hinzuzufügen. Nur so kann überhaupt eine Diskussion über die Gestaltung des Platzes in Gang kommen. Wenn ich nur einen Vorschlag habe, kann ich den ablehnen oder annehmen. Jetzt gibt es zwei Vorschläge und ich bin gespannt, wie die Menschen auf meine Idee reagieren.”

- Zum Vergleich: So sieht der Entwurf der Stadt Lienz für die Neugestaltung des Hauptplatzes aus.
- Foto: Visualisierung Aberjung
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