BB vor Ort in Gaimberg
Eine liebenswerte Wohngemeinde

Bernhard Webhofer sitzt seit 2016 auf dem Bürgermeistersessel in Gaimberg. | Foto: Claudia Scheiber
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Bernhard Webhofer ist seit 2016 Bürgermeister von Gaimberg. Die BezirksBlätter haben mit ihm über "seine" Gemeinde, aktuelle Entwicklungen und Projekte gesprochen.

BezirksBlätter: In den letzten fünf Jahren konnte Gaimberg einen Zuwachs von rund 60 Einwohnern verzeichnen. Worauf führen Sie diese Entwicklung zurück?
Bernhard Webhofer: Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die mehrere Gründe hat. Zum einen haben wir geburtenstarke Jahre hinter uns und zum anderen wurde in den letzten Jahren viel Wohnraum geschaffen. Wir haben Wohnbauprojekte umgesetzt, aber auch größere Flächen für sozialen Wohnbau gewidmet.

Gaimberg ist ein beliebtes aber auch teures Wohnpflaster.
Wir sind eine sehr beliebte Wohngemeinde, was natürlich aber auch den fahlen Beigeschmack hat, dass wir bei den Quadratmeterpreisen relativ teuer sind. Wir liegen hier bei 200 bis 360 Euro. Umso wichtiger ist es daher, den jungen Gaimbergern zu ermöglichen, ihr Eigenheim in ihrer Heimatgemeinde zu verwirklichen.

Und gelingt das?
Wir haben aktuell keine einzige leerstehende Wohnung und kein leerstehendes Haus, aber eine relativ große Warteliste an Interessierten, die sich in Gaimberg ansiedeln oder ihr Eigenheim verwirklichen wollen. Daher ist es auch für die Wohnbauträger recht lukrativ und ein Ansporn, bei uns die Wohnbauprojekte umzusetzen.

Ist demnächst etwas geplant?
Wir wollen in den nächsten drei Jahren Häuser in Miet- und Mietkaufvariante anbieten, um das ganze Sortiment des sozialen Wohnbaus abzudecken. Dafür ist eine Anlage mit ca. 16 Reihenhäusern geplant.

Gaimberg ist nicht nur Wohngemeinde. Es sind doch auch einige Betriebe und Unternehmen hier angesiedelt, was wiederum gut für die Gemeindekasse ist.
Wir haben recht viel Gewerbe, vor allem Einzel- und Kleingewerbe, aber auch einige recht große Kommunalsteuerzahler, durch die wir einen Teil der Einnahmen lukrieren können. Trotzdem sind wir eine Wohngemeinde und keine Industrie- oder Gewerbegemeinde.

Wie geht es der Gemeinde finanziell?
Wir sind sicherlich eher eine finanzschwache Gemeinde, haben unsere Finanzen aber trotzdem recht gut im Griff, nicht zuletzt durch ein sparsames und vorausschauendes Haushalten. Groß Gemeindesilber zum Veräußern haben wir nicht, also müssen wir schauen, mit dem Vorhandenen zurecht zu kommen. Mit Unterstützungen und Förderungen von Land und Bund gelingt das ganz gut.

Stehen aktuell oder demnächst größere Projekte an?
Momentan sind wir dabei die Wasserversorgungsanlage Gaimberg Ost zu errichten. Kurz vor Fertigstellung ist auch der neue Funcourt - eine multifunktionale Sportanlage - beim Sportplatz. Was wir uns für diese Periode noch vorgenommen haben, ist die Errichtung eines neuen Probelokals für die Musikkapelle. Eine Herausforderung ist auch die Verbauung der Wildbäche Grafenbach und Langenitzbach. Hier wurden bereits Bau- und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt und weitere sind in Planung bzw. bereits in Umsetzung.

Gaimberg ist eine von fünf Gemeinden der Verwaltungskooperation Kommunal Management Center Osttirol, wo vorwiegend Baurechtsangelegenheiten abgewickelt werden. Hat sich das Projekt für Ihre Gemeinde bewährt?
Es war ein mutiger Schritt, Dinge von der eigenen Gemeinde auszulagern. Aber wir haben aus verschiedensten Erfahrungen gesehen, dass die unabhängige Bearbeitung diverser Bauakte durchaus kein Nachteil ist.

Glauben Sie, dass solche Kooperationen die Zukunft für kleinere Gemeinden sind?
Ich glaube Kooperationen sind die einzige Lösung zur Verhinderung von Gemeindezusammenlegungen.

In Gaimberg gibt es ein reges Vereinsleben. Wie wichtig ist das für eine Gemeinde?
Was eine Gemeinde lebens- und liebenswert macht, sind funktionierende Vereine. Und Gaimberg ist seit Jahrzehnten für sein Vereinsleben bekannt. Ich glaube, in einer so stark wachsenden Gemeinde ist es auch sehr wichtig, die neuen Einwohner abzuholen und zu integrieren und das geht nur über Vereine.

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