Römerstadt Aguntum
Heurige Grabungssaison beendet

Da es nicht viele römische Grabungsstätten gibt, ist Aguntum bei Studierenden sehr beliebt. | Foto: Aguntum
  • Da es nicht viele römische Grabungsstätten gibt, ist Aguntum bei Studierenden sehr beliebt.
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Die Ergebnisse der diesjährigen 7-wöchigen Grabungskampagne präsentierte Grabungsleiter Martin Auer vom Institut für Archäologien der Universität Innsbruck im Grabungshaus von Aguntum.

DÖLSACH. „Wenngleich außer einigen Münzen, einer Fibel und zahlreichen Keramik-Scherben keine spektakulären Kleinfunde zu verzeichnen waren, sind wir aus archäologischer Sicht mit der heurigen Grabungssaison sehr zufrieden. So konnten neue, an den jeweiligen Fundstellen unerwartete Mauerzüge entdeckt werden, von denen wir uns nach deren vollständiger Freilegung ein genaueres Bild der Baugeschichte der Römerstadt Aguntum erwarten", schildert Grabungsleiter Martin Auer.
Die heurigen Arbeiten, bei denen das Team von 10 TeilnehmerInnen der ‚International Summer School“ aus den USA, Taiwan, Indien, Irland und den Niederlanden unterstützt wurde, konzentrierten sich wiederum auf das Händlerforum.

Ein Sportplatz in der Stadt?

Zur Vorbereitung anstehender Sanierungen wurden auch in der Südwestecke der Therme ein zugeschütteter Mauerzug wieder freigelegt. "Es handelt sich offenbar um die Umfriedung eines ovalen, mindestens 60 Meter langen und etwa 20 Meter breiteten Platzes. Das lässt zunächst an ein Amphitheater denken, welches aber an dieser Stelle – mitten im Stadtzentrum – fehl am Platz wäre. Wegen der unmittelbaren Nähe zur Therme könnte es sich schon eher um eine Palästra, also einen Sportplatz, handeln. Im nächsten Jahr werden wir die Arbeiten dort, wo noch nie gegraben wurde, fortsetzen und hoffen, das Rätsel lösen zu können", erklärt Auer.

Warum Studierende aus aller Welt, sich kostenpflichtig an Grabungen in Osttirol beteiligen, erklärt der Grabungsleiter so: „Einerseits gibt es nicht so viele römische Grabungsstätten, andererseits fehlt an vielen Universitäten ein eigenes Angebot für solche im Archäologiestudium verpflichtend vorgeschriebene Praktika. Bei uns kann man die notwendigen ECTS-Punkte erwerben und überdies die beeindruckende Bergwelt genießen“.

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