Laura Longo lernt die Kunst des Bierbrauens

LIENZ. In der Lienzer Brauerei Falkenstein wird seit dem Jahr 1900 Bier gebraut. Seit dieser Zeit hat sich die Osttiroler Brauerei zum größten Getränkelieferanten der Region und zu einem wichtigen Arbeitgeber entwickelt, der nicht nur für perfekte Qualität steht, sondern sich auch der Ausbildung verschrieben hat.

Zwei Lehrlinge

Insgesamt 36 Mitarbeiter sind dort beschäftigt, zwei von ihnen sind die Lehrlinge Bastian Stolz (25) aus St. Jakob und die 16-jährige Laura Longo aus Lienz. Sie haben im Sommer 2017 die dreijährige Ausbildung zum/r Brau- und Getränketechniker/in begonnen. "Wir haben mit unseren beiden Lehrlingen absolut die richtige Wahl getroffen und sind mit ihnen sehr zufrieden. Sie lernen sehr schnell und sind motiviert bei der Arbeit", lobt Harald Green, Betriebsleiter der Brauerei Falkenstein, seine Schützlinge.
Während sich Bastian derzeit im Österreichischen Getränkeinstitut, der Berufsschule für Brau- und Getränketechnik, in Wien befindet, haben wir von den BEZIRKSBLÄTTERN uns mit Laura über ihre ungewöhnliche Berufswahl unterhalten.

Gut aufgenommen

Auf die Lehrstelle in der Lienzer Brauerei ist sie durch Zufall gekommen. Sie wollte nicht mehr weiter zur Schule gehen und hat die Ausschreibung gesehen, die sofort ihr Interesse geweckt hat. "Technische Berufe haben mich immer schon interessiert. Ich habe dann in der Brauerei geschnuppert und es hat mir voll getaugt", erzählt die 16-Jährige.
So kam es, dass sie ihre Lehre in einer eher männerdominierten Branche begann. "Ich wurde von Anfang an von allen gut aufgenommen und die Arbeit macht mir riesigen Spaß. Natürlich gibt es die eine oder andere Aufgabe, die für mich körperlich schwieriger zu bewältigen ist, aber die Kollegen sind immer sehr hilfsbereit", so die Lienzerin.

Vielfältiger Beruf

Am meisten gefällt ihr die Vielfältigkeit des Berufes. Ob in der Qualitätskontrolle, im Sudhaus, im Gärkeller, der Filtration oder der Abfüllung - die 16-Jährige ist überall im Einsatz. "Man lernt von den Rohstoffen über Chemie bis hin zur Mechanik so viel Verschiedenes. Schließlich beschäftigt man sich nicht nur mit der Rezeptur und der Herstellung, sondern ist auch für die Wartung und Reinigung der notwendigen Maschinen zuständig" beschreibt Laura ihre Aufgaben.

Von der Pike auf lernen

"Unsere Lehrlinge begleiten das Produkt von der Malz- und Würzeherstellung bis zur Abfüllung in die Flaschen. Wir haben dafür die ideale Betriebsgröße, sodass die Auszubildenden überall dabei sein und die Herstellung des Bieres von der Pike auf lernen können", erklärt Harald Green. Lehrlinge werden in der Brauerei Falkenstein je nach Bedarf aufgenommen. "Wir handhaben das so, dass wir die Lehrlinge, die wir ausbilden, normalerweise auch im Betrieb behalten. Gute Facharbeiter sind schließlich das Um und Auf", so der Betriebsleiter. Auch Laura sieht ihre Zukunft im Osttiroler Betrieb, wenngleich sie sich auch bereits mit dem Gedanken beschäftigt, irgendwann die Ausbildung zur Braumeisterin zu absolvieren.