Screeningstraße
Nichts ist 100 Prozent sicher

Der Leiter des Sreening-Team, Dr. Franz Krösslhuber (l.) und Epidemiearzt Dr. Josef Burger im Einsatz bei der Talstation der Zettersfeld Bahn in Lienz. | Foto: Erlacher
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  • Der Leiter des Sreening-Team, Dr. Franz Krösslhuber (l.) und Epidemiearzt Dr. Josef Burger im Einsatz bei der Talstation der Zettersfeld Bahn in Lienz.
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LIENZ. Seit Anfang April gibt es beim Screening-Stützpunkt in Lienz (Parkplatz Zettersfeld-Talstation) einige ergänzende Maßnahmen wie die neu zugeteilte Schutzausrüstung des Landes, ein teilweiser Ersatz des ursprünglichen Teams oder Änderungen im Ablauf und der Logistik.
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Mehr Personal[/f]

Im März waren es bis zu fünf Ärzte, die sich den Dienst an der „Drive-in-Station“ teilten, für den April werden es bis zu acht Ärzte sein. Zum „Proband“ wird man, indem man zuerst den Fragebogen unter corona.leitstelle.tirol ausfüllt und dieser ergibt, dass die Gesundheitshotline 1450 angerufen werden soll. Dort erhält man einen Nummerncode, den Tag der Testung (jeweils ab 17:00 Uhr) und weitere, notwendige Erklärungen. An der Screening-Station postierte Einsatzkräfte geben weitere Anweisungen.

[f]Das Prozedere[/f]

Dr. Franz Krösslhuber ist Teamleiter der „Corona-Abstriche“ in Osttirol und schildert den Ablauf: "Nach ihrer Anmeldung bei 1450 erhalten die Probanden einen Zeitpunkt, zu dem sie sich pünktlich am Zettersfeldparkplatz einfinden müssen. Auf der Fahrt zum Screening müssen sie eine Mund-Nasen-Schutz-Maske tragen, und kurz vor Ankunft am Parkplatz das Fahrzeuginnere gut durchlüften. Sie fahren bis zum Eingang der Talstation vor, erhalten dort die sie betreffenden Informationen und es wird der Rachenabstrich abgenommen. Dabei streicht der Arzt unter drehenden Bewegungen einen Watteträger mit leichtem Druck über die Rachenhinterwand, was zwar nicht angenehm ist, aber nur ganz kurz dauert. Ein Würgreiz ist dabei häufig, gelegentlich auch Hustenreiz. Letzterer sollte nach Möglichkeit unterdrückt werden, solange das Fenster noch offen ist. Anschließend fährt der Proband wieder weg.
Die Belastungen für das Team sind überschaubar; obwohl wir durch den recht nahen Kontakt mit Verdachtsfällen einem deutlich erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind, können wir durch konsequentes Tragen der PSA dieses Risiko signifikant reduzieren. Wir halten das Abstrichteam bewusst auch sehr klein und überschaubar, zudem kontrollieren wir uns selbst regelmäßig mit Rachenabstrichen, um die Probanden keinem Ansteckungsrisiko auszusetzen."

"Nichts ist 100% sicher"

Anschließend heißt es warten. "Den getesteten Personen wird das Ergebnis des Abstrichs nach etwa zwei Tagen telefonisch durch die Behörde mitgeteilt, wobei jedem bewusst sein muss, dass ein Abstrich eine Momentaufnahme ist und ein negatives Ergebnis nur aussagt, dass am betreffenden Tag keine Viren im Rachen zu finden waren. Das kann sich im Lauf der Erkrankung aber von Tag zu Tag ändern. Die Tests sind zwar vergleichsweise verlässlich, aber beim Menschen und in der Medizin ist nichts 100 Prozent sicher. Daraus ergibt sich, dass man bei entsprechenden Krankheitszeichen, wie Fieber, trockenem Husten und vor allem Atemnot trotz negativem Test von einer COVID-19 Erkrankung ausgehen muss und in diesem Fall als COVID-19 Verdachtsfall gilt", erklärt Krösslhuber.
Arbeitsmaterialien seien genug vorhanden. Wenngleich nicht im Überschuss: "Wir selbst halten eigene Reserven bewusst klein, wir hamstern nicht, um möglichst vielen die Gelegenheit zu geben, zu testen, sich zu schützen und bestmögliche Medizin betreiben zu können. In dieser Krise darf niemand Egoist sein, wir müssen uns als große sich gegenseitig unterstützende Gemeinschaft sehen“.

Der Leiter des Sreening-Team, Dr. Franz Krösslhuber (l.) und Epidemiearzt Dr. Josef Burger im Einsatz bei der Talstation der Zettersfeld Bahn in Lienz. | Foto: Erlacher
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