Osttiroler Bevölkerung schwindet kontinuierlich

Der Bezirk Lienz ist der einzige in Tirol der ein Minus bei der Bevölkerung verzeichnet. | Foto: Grafik: Land Tirol
  • Der Bezirk Lienz ist der einzige in Tirol der ein Minus bei der Bevölkerung verzeichnet.
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OSTTIROL (ebn). Die kürzlich vom Land Tirol herausgegebene Publikation "Demographische Daten Tirol 2017" ist eine Sammlung von Zahlen, Tabellen und Grafiken die Aufschluss über Bevölkerungsstand, Geburten, Sterbefälle, über Einbürgerungen und Migration, Eheschließungen und weiteren Bereichen gibt. "Sie präsentiert damit eine aktuelle und aussagekräftige Analyse und, in weiterer Folge, eine objektive Grundlage für künftige Maßnahmen und gesellschaftspolitische Weichenstellungen", erklärt Landesrat Johannes Tratter.

Der Bezirk gilt demographisch als Sorgenkind. Sprechen die Zahlen hier die gleiche Sprache? Tatsächlich ist Osttirol der einzige Bezirk Tirols der einen Bevölkerungsschwund verzeichnet. Dafür ist sowohl ein negativer Wanderungssaldo als auch eine negative Geburtenbilanz verantwortlich. Allerdings ist das Minus nicht sehr hoch. Von 2016 auf 2017 verlor Osttirol 0,1 Prozent seiner Einwohner. In absoluten Zahlen sind das 46 Menschen. Mit 31.12.2017 gab es im Bezirk 48.833 Einwohner. 
Das sind zwar sehr kleine Größen, sie wirken sich allerdings auf lange Sicht deutlich aus. Im Jahr 2007 hatte Osttirol noch 1.376 Einwohner mehr. Das entspricht nahezu der Einwohnerzahl von Tristach.
Aus anderen Ländern nach Osttirol zu ziehen scheint nicht sehr attraktiv zu sein. Lediglich 5,4 Prozent der in Osttirol leben Menschen haben keinen Österreichischen Pass. Damit liegt man meilenweit vom Tirolschnitt entfernt.

Wo ziehen die Menschen hin?

In der Statistik sind auch die Wanderbewegungen innerhalb Tirols erfasst. So gab es bsp. vergangenes Jahr 151 Zuzüge aus der Stadt Innsbruck. Dem gegenüber stehen 107 Wegzüge in die Landeshauptstadt. Nach Landeck verschlug es 2017 nur zwei Osttiroler. Im Gegenzug gab es nur einen Zuzug von Landeck nach Osttirol. Insgesamt weist diese Statistik ein positives Saldo von 28 aus.

Die Osttiroler Gemeinden

Betrachtet man die Einwohnerzahlen im Bezirk, so hat Lienz naturgemäß die meisten Einwohner (11.844). Dahinter rangieren Matrei (4.667), Nußdorf-Debant (3.325) und Dölsach (2.338). Am anderen Ende der Tabelle stehen Untertilliach (237), St. Johann (285) und Lavant (320).
Die höchsten prozentuellen Abgänge von 2016 auf 2017 verzeichnen Leisach mit minus 25 Personen (-3,3%), Obertilliach mit minus 22 Einwohnern (-3,2%) und Abfaltersbach mit einem Minus von 16 Personen (-2,5%).
Bei den Einwohner am meisten zugelegt haben Amlach (18 Personen; 3,8%), Strassen (28 Personen; 3,6%) und Tristach (43 Personen; 3,1%).
Insgesamt müssen 17 Gemeinden einen Einwohnerschund hinnehmen, 15 verzeichnen ein Plus. In Anras blieb die Einwohnerzahl unverändert.

Die ältesten OsttirolerInnen leben in Kartitsch. Fünf Prozent der Einwohner dort sind 85 Jahre oder älter. Den höchsten Anteil an Kindern unter 15 Jahren findet man mit 19,4 Prozent in Abfaltersbach.
Bei den Wanderbewegungen ergibt sich für Osttirol wie erwähnt eine negative Zahl. Den 2.041 Zuzügen stehen 2.066 Wegzüge gegenüber. Ein Minus von 25.
Stellt man die Geburten den Sterbefällen gegenüber, kommt man ebenfalls auf ein leichtes Minus. 481 Neugeborenen standen vergangenes Jahr 487 Sterbefälle gegenüber.
In 18 Osttiroler Gemeinden gab es mehr Neugeborene als Sterbefälle, in elf ist die Situation umgekehrt. In vier Gemeinden hielt es sich die Waage.

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