Offener Brief
Prominente setzen sich für Osttirols Bäche ein
Offener Brief an Landeshauptmann Günther Platter: Toni Innauer versammelt Prominente aus Kunst, Wissenschaft und Sport hinter dem Iselschutz - Stopp des Kraftwerkbaus und Unterschutzstellung gefordert.
OSTTIROL. Die Tiroler Skisprunglegende Toni Innauer, langjähriger WWF-Flussbotschafter, hat mit mehreren Unterzeichnenden einen Offenen Brief an Landeshauptmann Günther Platter veröffentlicht. In diesem setzt sich die Gruppe für den Erhalt der Osttiroler Gletscherfluss-Landschaft ein. „Das Fluss-System der Isel in Osttirol zählt zu einem der letzten, großteils naturbelassenen Naturschätze Tirols. Vor allem für Fischarten wie die Äsche ist die Isel ein wichtiges Refugialgebiet. Wir treten dafür ein, dass diese letzten Naturjuwele besonders geschützt werden sollen“, erklärt Innauer, der sich seit bald zwei Jahrzehnten für die Natur und Umwelt Tirols engagiert. Derzeit setzen mehrere Kraftwerksprojekte an den Zubringerflüssen der Isel das sensible und einzigartige Gletscherflusssystem stark unter Druck.
Elf Unterstützer
Elf prominente Unterzeichnende aus Kunst, Wissenschaft und Sport unterstützen Toni Innauer in seinem Anliegen und bezweifeln die Sinnhaftigkeit von weiteren Kraftwerksprojekten in Osttirol. Die renommierte Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb sagt ganz klar: „Der energetische Gewinn durch weitere Kraftwerke ist klein, verglichen mit dem Wert der unzerstörten Flusslandschaft.“
Statt Kraftwerke in den letzten Flussjuwelen zu bauen, treten Toni Innauer und die Unterzeichnenden dafür ein, den Schutz des Naturerbes auszubauen. Neben Innauer finden sich unter anderem Manu Delago, Toni Knittel, Ernst Molden oder Markus Koschuh auf dem offenen Brief
Konsequenter Schutz für das gesamte Flussgebiet
Zwar ist die Isel selbst vor dem Kraftwerksbau geschützt, die für das gesamte Ökosystem des Isel-Gebietes so wichtigen Zubringerflüsse jedoch nicht. Diese, wie etwa der Kalserbach oder der Tauernbach, sind ein einzigartiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen. WWF-Gewässerschutzexpertin Marianne Götsch dazu: „Technisch-bauliche Eingriffe in die Flüsse hätten unvorhersehbar negative Folgen für das gesamte Ökosystem. Dem geplanten Kraftwerk Haslach-Kalserbach muss ein Riegel vorgeschoben werden.“
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