Bergwelt miteinander erleben
Skitourenregionen setzen auf naturverträgliches Bergerlebnis

Das Villgratental setzt bereits seit 2015 auf Maßnahmen zur Skitourenlenkung. Insgesamt sind es in Osttirol fünf Gebiete. | Foto: Land Tirol
  • Das Villgratental setzt bereits seit 2015 auf Maßnahmen zur Skitourenlenkung. Insgesamt sind es in Osttirol fünf Gebiete.
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  • hochgeladen von Hans Ebner

Fünf Osttiroler Skitourenregionen haben Lenkungsmaßnahmen zum Schutz von Wald und Wild beschlossen. Die Maßnahmen sollen auch ein wichtiger Beitrag für Regeneration des Schutzwaldes nach Schadereignissen sein.

OSTTIROL. Elf Skitourenregionen in Tirol setzen im Rahmen der Landesinitiative „Bergwelt Tirol – miteinander erleben“ auf ein naturverträgliches Bergerlebnis zum Schutz von Wald und Wild mittels gezielter Lenkungsmaßnahmen und Information. Mit fünf Skitourenregionen ist der Bezirk Lienz überproportional vertreten. Im heurigen Jahr sind mit Kals, Tristach und Obertilliach gleich drei Osttiroler Regionen neu dazugekommen.

Information statt Verbote

„Osttirol ist ein Eldorado für Skibergsteigerinnen und Skibergsteiger. Doch die Windwurf- und Schneebruchereignisse der vergangenen Jahre haben den Schutzwald in weiten Teilen des Bezirks massiv in Mitleidenschaft gezogen. Mit den lokal abgestimmten Maßnahmen in den Skitourenregionen leisten wir auch einen Beitrag dazu, dass sich der Schutzwald in diesen Gebieten möglichst schnell wieder regenerieren kann“, weiß LHStv Josef Geisler. In den Skitourenregionen erwarten die TourengeherInnen Panoramatafeln mit umfassenden Informationen über mögliche Skitouren und Schutzzonen für Wald und Wild sowie Checkpoints für Lawinen-Verschütteten-Suchgeräte. Im Gelände weisen gezielt eingesetzte Schilder auf Aufstiegsrouten und Abfahrten sowie Wald- und Wildschutzzonen hin.

Drei neue Regionen

In Kals am Großglockner ist die Regeneration des Schutzwaldes neben dem Schutz des Lebensraums für Gams und Steinbock das Hauptziel der Skitourenlenkung. Auch in Obertilliach gilt das Hauptaugenmerk dem durch die Schadereignisse der vergangenen Jahre stark in Mitleidenschaft gezogenen Schutzwald. In der Skitourenregion Tristach hingegen steht der Schutz des Lebensraums von Birk- und Auerhuhn im Vordergrund.

Vorreiter Villgratental

Pionier in Sachen BesucherInnenlenkung ist die Skitourenregion Villgratental. Dort setzt man bereits seit 2015 auf Lenkungsmaßnahmen und Angebotsverbesserungen. So konnte im Rahmen des Programms „Bergwelt Tirol – miteinander erleben“ die Parkplatzsituation entschärft und eine Skitourenschneise errichtet werden. Im Jahr 2020 wurde das Tiroler Ski- und Snowboardtourenkonzept mit tatkräftiger Unterstützung der Nationalparkverwaltung auch im Tauerntal gestartet.

54 freiwillige Schutzzonen

In Summe 54 freiwillige Schutzzonen für Gams- und Steinbock, Objektschutzwald, Birk- und Auerhuhn sowie Rothirsch mit einer Gesamtfläche von 5.350 Hektar wurden im Rahmen der fünf Osttiroler Projekte zur Skitourenlenkung verankert. „Das gemeinsame Ziel aller Maßnahmen ist es, die Natur möglichst wenig zu beeinträchtigen und gleichzeitig die Skitourenmöglichkeiten zu erhalten und sogar zu verbessern“, führt Dieter Stöhr, Leiter des Programms „Bergwelt Tirol – miteinander erleben“ beim Landesforstdienst aus.
Weitere Regionen in Osttirol hätten bereits Interesse bekundet. Auch der Osttiroler Tourismus setze auf das Thema Skitouren und beteiligte sich aktiv.

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