Bezirksübung der Sondereinsatzgruppe
Zwei Übungsszenarien hielten über 100 Einsatzkräfte auf Trab
Aus einer Grillerei wird eine Feuerexplosion mit Schwerverletzten und in einem Betriebsgebäude bricht Feuer aus. Rotes Kreuz übte mit anderen Einsatzorganisationen für einen Großeinsatz.
MATREI. Die Großübung diente zur Ausbildung von MitarbeiterInnen der Sondereinsatzgruppe (SEG) des Roten Kreuzes Osttirol. Rund 40 SanitäterInnen und weitere 100 Einsatzkräfte (Notärzte, Krisenintervention, Wasserrettung sowie die Feuerwehren von Huben, Virgen und Matrei) probten den Ernstfall und erarbeiteten dabei den Umgang mit Gerät und Material, das Betreiben einer Sanitätshilfestelle sowie die Patientenversorgung.
Bei der Übung gab es zwei Szenarien, bei welchen, neben der Ausbildung der MitarbeiterInnen der SEG, jeweils eine der beiden neuen EinsatzleiterInnen vom Roten Kreuz der praktischen Prüfung unterzogen wurde. Für eine realistische Unfalldarstellung wurden die "Unfallopfer" im Vorfeld durch Rot-Kreuz-Realistiker mit Kunstblut und Farbe geschminkt und entsprechend ihrem Verletzungsmuster instruiert.
Grillfeier außer Kontrolle
Das erste Szenario spielte am Flussufer der Isel in Kienburg. Bei einer ausgelassenen Feier mehrerer Jugendlicher kam es durch eine ins Lagerfeuer geworfene Spraydose zu einer Verpuffung. Durch Funkenflug geriet der angrenzende Auwald in Brand. Drei Jugendliche, die direkt am Lagerfeuer gesessen hatten, erlitten schwere Brandverletzungen. Aufgrund herumfliegender Glassplitter wurden noch weitere Personen leicht bis mittelschwer verletzt. Aus Panik stürzten drei Jugendliche in die Isel und wurden von den Fluten mitgerissen. Durch die Einsatzkräfte der Wasserrettung konnten sie jedoch rasch wieder aus dem Wasser gezogen und so gerettet werden. Die Feuerwehr Huben hatte den Brand im Wald sofort unter Kontrolle und verhinderte somit eine weitere Ausbreitung. Alle Jugendlichen wurden von rund 40 SanitäterInnen und drei Notärzten versorgt und in umliegende Krankenhäuser transportiert.
Feuer in einer Industriehalle
Im zweiten Szenario gab es ein Brandgeschehen in einer Halle am Geländer der IDM in Matrei, welches durch einen technischen Defekt ausgelöst wurde. Durch die Auslösung der Brandmeldeanlage geriet ein Staplerfahrer in Panik und fuhr gegen die Brandschutztür, wodurch sich so viel Rauch im Stiegenhaus verbreitete, dass eine Flucht nicht mehr möglich war. Einige Angestellte im ersten Stock versuchten, sich über den Balkon zu retten, wobei jedoch eine Person rund sechs Meter in die Tiefe stürzte. Innerhalb weniger Minuten nach der Alarmierung trafen die Einsatzkräfte ein. Die Feuerwehr Matrei konnte die teils bewusstlosen Personen mittels Drehleiter oder Atemschutzmasken retten und an die SanitäterInnen übergeben. Die Patienten, welche hauptsächlich unter Verbrennungen und Inhalationstraumata litten, konnten rasch der notwendigen ärztlichen Versorgung unterzogen werden.
Die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Einsatzorganisationen wurde bei den Übungen unter Beweis gestellt. Bezirksstellenleiter Egon Kleinlercher, Bezirksrettungskommandant Herbert Girstmair, Bezirksrotkreuzarzt Franz Krösslhuber und Bürgermeister Raimund Steiner waren persönlich vor Ort, um sich von der Qualität der Übungen zu überzeugen.
Am Abend nach erfolgreich absolvierter Übung wurden den MitarbeiterInnen der Sondereinsatzgruppe ihre Dekrete überreicht. "Wir sind stolz, mit Alexandra Bstieler aus Virgen und Stefan Mariacher aus Prägraten ab sofort zwei neue Einsatzleiter, die die praktische Prüfung positiv absolvieren konnten, beim Roten Kreuz Osttirol zu haben", heißt es von der Rettungsorganisation.
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