Biobauern: Neue Verordnung trifft nur wenige
TIROL/BEZIRK (ebn). Tirol drohe der Ausstieg von 1000 Biobauern verlautbarte Josef Schett von Vorwärts Tirol vergangene Woche (wir berichteten). Grund dafür sei eine EU-Verordnung die vorschreibt, dass Rindern aus Anbindehaltung seit Jänner 2014 zwei Mal wöchentlich ein Auslauf gewährt werden muss. Jenen Biobauern, die aufgrund ihrer Lage und Hofsituation diese Bestimmung nicht einhalten können, drohe der Ausstieg aus dem Programm befürchtete Schett.
"Josef Schett ist schlecht informiert. Wenn man schon Kritik äußert, dann muss man sich zuerst informieren und ich bin gerne bereit Herrn Schett die Richtlinien näherzubringen", kontert Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechernberger. "Für kleine Bauern ändert sich gar nichts. Diese müssen der Auslaufverordnung nämlich schon seit 2009 nachkommmen. Die Änderungen betreffen Biobauern mit mehr als 35 Großvieheinheiten. Davon gibt es in ganz Tirol nicht viele und in Osttirol noch weniger", erklärt Hechenberger. Auch die Kritik, Tirols Biobauern hätten weder im Bauernbund, noch in der Landwirtschaftskammer eine Lobby, weißt der Präsident zurück. "Biobauer zu sein lohnt sich durch zwei Gegebenheiten. Zum einen bekommt man als Biobauer höhere Förderungen und zum anderem sind wir darauf bedacht, Bio-Produkte besser zu vermarkten und so höhere Gewinne zu erzielen", so der Präsident. Er verweist auf die Initiative "Bio vom Berg". Die Umsätze aus dem Programm steigerten sich von 700.000 Euro (2003) auf 5,6 Mio. Euro im Jahr 2013. "Diese Initiative ist nur ein Beispiel für erfolgreiche Lobbyingarbeit für unsere Biobauern."
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