Isel und Natura 2000 - Jetzt wird um die Flächen gerungen

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BEZIRK. Das Ringen um die Isel bzw. deren Ausweitung als Natura 2000 Gebiet geht in die nächste Runde. Dass der Fluss den, von der EU geforderten, Status bekommt, darüber sind sich sowohl Kritiker als auch Befürworter einig. In welchem Ausmaß geschützt werden soll, darüber scheiden sich allerdings die Geister.

Naturgemäß fordern NGO's und Umweltschützer einen Komplettschutz der Isel samt ihrer Zubringer. Nur so mache das Vorhaben Sinn und die Schutzwirkung sei gegeben. Diesen Komplettschutz lehnen vor allem die betroffenen Bürgermeister ab. Eine sehr eingeschränkte wirtschaftliche Entwicklung sei die Folge und deshalb müsse genau darauf geachtet werden, welchen Gebieten man den Natura 2000 Status verleihe.

Bgm. Gerald Hauser aus St. Jakob beschreibt die Rolle des Planungsverbandes so: "Wir als Planungsverband haben die Aufgabe die Schutzflächen so klein als möglich zu halten." Vergangene Woche waren Osttiroler Bürgermeister im Innsbrucker Landhaus um ihre Zonierungspläne vorzustellen. Auf Basis einer vom Planungsverband 34 in Auftrag gegebenen Tamariskenstudie. Allerdings stammt der Vorschlag nicht von dem Umweltbüro, das auch die Studie machte, sondern von einem Osttiroler Raumplaner.

Aus dem Land, von der zuständigen Landesrätin Ingrid Felipe, kommen nur recht wage Aussagen. "Ich freue mich, dass wir jetzt endlich alle Daten und Fakten auf dem Tisch haben. Jetzt steht nach der Auswertung der verschiedenen fachlichen Gutachten nichts mehr im Weg", so Felipe.

Umweltschützer schäumen

"Angesichts eines vom Land Tirol mühsam gestarteten Diskussionsprozesses sind überfallsartige Geheimtreffen von Mandataren eine Demonstration von parteipolitischen Machtansprüchen und das gerade Gegenteil eines partizipativen Prozesses", ist Wolfgang Retter vom Netzwerk Wasser Osttirol empört.

Der Umweltdachverband unter Werner Heiligbrunner pocht auf das offenlegen der "Bürgermeisterstudie". "Die aus Geldern der SteuerzahlerInnen finanzierte Studie muss endlich offen auf den Tisch gelegt werden, um einen auf Augenhöhe geführten Beteiligungsprozess zu ermöglichen", erklärt Heiligbrunner.

Einsicht wird es wohl am Donnerstag dem 24. Juli geben. Dann trifft sich Ingrid Felipe zum zweiten Mal in Osttirol mit Vertretern der Gemeinden, mit Grundeigentümern, Experten und BürgerInnen um den weiteren Verlauf der Natura 2000 - Nachnominierung der Isel und ihrer Zubringerflüsse zu fixieren. Im Rahmen der nicht-öffentlichen Veranstaltung wird auch die Studie des Planungsverbandes 34, die bis dahin von den ExpertInnen der Umweltabteilung gesichtet sein soll, einfließen.

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