Minister Rupprechter sorgte für großen Andrang

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LIENZ (red). „Ich habe die Gelegenheit genutzt, den Bezirk in vielen Bereichen kennenzulernen. Ich bin beeindruckt von den innovativen Menschen und ihren Betrieben in Osttirol“, erklärte Bundesminister Andrä Rupprechter bei seinem Osttirol-Besuch vergangenen Freitag.

In seinen Ausführungen stellte er einige seiner politischen Leitlinien vor. Der Schutz des Eigentums steht dabei an oberster Stelle. „Ich stelle mich gegen unsinnige Steuern auf die Substanz“, so Rupprechter. In seiner Bilanz sprach er von der großteils erledigten Almflächenproblematik, den Neuregelungen im Bereich der gemeinsamen Agrarpolitik und dem Budget auf Bundesebene, das für zwei Jahre beschlossen wurde und für die Landwirtschaft Einsparungen in der Höhe von 3,5 Prozent bedeutet. Rupprechter wagte aber auch einen Ausblick: „Ich sehe das Russland-Embargo als Chance für die heimischen Produkte und habe deswegen auch zu einem nationalen Schulterschluss aufgerufen.“ Österreich liefert derzeit Agrarprodukte von 240 Mio. Euro an Russland. 100 Mio. Euro sind vom Einfuhrverbot betroffen. „Unsere Aufgabe ist es, zuerst neue Märkte zu eröffnen. Das will ich bis in zwei Jahren erledigt haben. National brauchen wir aber unsere Großküchen und öffentlichen Einrichtungen, die jetzt vorbildlich handeln müssen“, fordert Rupprechter. Für Tirol will er einen großen Bildungsschwerpunkt setzen. „Die Ausbildung unserer jungen Bäuerinnen und Bauern ist ein Schlüssel für die funktionierenden, flächendeckende Landwirtschaft“, meint BM Andrä Rupprechter. In Richtung Natura 2000 erklärt der Lebensminister, dass ein Kompromiss zwischen den Extrempositionen notwendig sein wird müssen.

Natura 2000: Vertragsnaturschutz als Möglichkeit

Bezirksbauernbundobmann Martin Mayerl schließt daran an und bringt Beispiele aus Kärnten. „Es geht um das öffentliche Wassergut. Sind landwirtschaftliche Grundstücke betroffen, dann gibt es Vereinbarungen und Entschädigungen über den Vertragsnaturschutz. Wir brauchen daher eine fachliche Bewertung“, erklärt Mayerl. Er hält fest, dass es für die Zukunft der Landwirtschaft zwar kein Patentrezept gibt. Der Osttiroler Bauernbundobmann fordert aber klare Rahmenbedingungen für die gemeinsame Agrarpolitik. Er wünscht sich aber auch mehr Innovation, stärkere Kooperation und mehr Wertschöpfung für heimische Produkte. „Mit Stolz alleine können wir unsere Betriebe sicher nicht führen“, so Mayerl.

Land: Novellen stehen an

Tirols Bauernbundobmann und LH-Stv. Josef Geisler war mit Rupprechter am Freitag zu Gast in Osttriol. Er sieht in dem Bundesminister „einen Glücksfall für Tirol“. „Die Almflächenproblematik hat viele Bauern verunsichert. BM Rupprechter hat einen verfahrenen Karren aus dem Dreck gezogen. Er ist gut vernetzt in Wien und Brüssel und hilft, Entscheidungen zu beschleunigen.“ Geisler spricht von den den nächsten Zielen auf Landesebene. Novellen zum Naturschutz- und Jagdgesetz stehen an. Zu Natura 2000 will er den Gemeinden Lösungen anbieten. „Wir werden aber unseren rechtlichen Spielraum nutzen“, hält LH-Stv. Josef Geisler fest.

Kammerpräsident Josef Hechenberger ist derzeit vor allem mit den Unfällen in Zusammenhang mit Weidevieh auf den Almen konfrontiert. Er stellt sich schützend vor die Bauern, spricht aber von einer schwierigen Diskussion. „Wir haben versucht, mit Verhaltensregeln die Wanderer aufzuklären. Sofort von Haftungen und Schadenersatzforderungen zu sprechen, halte ich für überzogen. Vielmehr müssen wir um Verständnis werben“, erklärte Hechenberger. Vor einer Steuerdebatte warnt auch Josef Hechenberger. „Eine Millionärssteuer trifft auch die Bauern, wenn nach dem Verkehrswert bewertet wird. Der Unterschied zu anderen Millionären: Grund und Boden kann man nicht über Nacht ins Ausland verfrachten“, so der Kammerpräsident.

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