50 Jahre "Lebensader Osttirol"

Dipl.-Ing. Michael Köll (Technischer Leiter), Hans Mayer (Landesrat Salzburg), Günther Platter (Landeshauptmann Tirol), Karl Poppeller (Vorstandsdirektor Felbertauern), Michael Obermoser (Landtagsaabgeordneter Salzburg; v.l.) | Foto: FAG / Brunner Images
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  • Dipl.-Ing. Michael Köll (Technischer Leiter), Hans Mayer (Landesrat Salzburg), Günther Platter (Landeshauptmann Tirol), Karl Poppeller (Vorstandsdirektor Felbertauern), Michael Obermoser (Landtagsaabgeordneter Salzburg; v.l.)
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Mit der Inbetriebnahme der Felbertauernstraße am 25. Juni 1967 ging damals ein großer Wunsch der Bevölkerung in Osttirol und im Pinzgau in Erfüllung. "Den Pionieren von damals, allen voran der Osttiroler Nationalratsabgeordnete Franz Kranebitter sowie der Landtagsabgeordnete Natalis Obwexer und Landeshauptmann Eduard Wallnöfer, müssen wir heute noch dankbar sein", so Karl Poppeller, Vorstand der Felbertauern AG in seiner Ansprache, anlässlich des Festaktes zum 50-jährigen Jubiläum.

Wirtschaftlicher Aufschwung

Die Fertigstellung des Großbauprojektes vor 50 Jahren bedeutete nicht nur die Freigabe einer ganzjährig befahrbaren, hochalpinen Verkehrsverbindung, sondern stellte auch die Basis für den wirtschaftlichen Aufschwung der gesamten Region dar. Die hohe Frequenz entlang der Nord-Süd-Route kurbelte Tourismus und Wirtschaft dies- und jenseits des Felbertauern umgehend an. Speziell der Bezirk Lienz erfuhr eine starke wirtschaftliche Belebung. Von Juni 1967 bis Ende 2016 frequentierten 55 Millionen Fahrzeuge die Felbertauernstraße, was im Schnitt mehr als eine Million pro Jahr bedeutet.

Schwarzer Tag

Wie wichtig das reibungslose Funktionieren der Alpenstraße für die Menschen im Bezirk Lienz und im Pinzgau, für Wirtschaft, Tourismus, für Pendler und Urlaubsgäste ist, wurde im Mai 2013 deutlich, als ein verheerender Felssturz die Verkehrsverbindung unterbrach. Poppeller bezeichnete diesen Tag als "schwärzesten Tag" in der Geschichte der Felbertauernstraße, lobte aber die erfolgreiche Bewältigung des Jahrhundertereignisses durch alle Beteiligten. "Daran hat man gesehen, dass aus unglücklichen Situationen immer wieder Chancen entstehen können", so Poppeller.

"Straße des Friedens"
Er ist seit 17 Jahren Vorstand der Straßengesellschaft und konnte sich bei der Jubiläumsfeier über das Kommen zahlreicher Ehrengäste und rege Anteilnahme aus der Bevölkerung freuen. Er erinnerte daran, dass Bundespräsident Franz Jonas vor 50 Jahren von einer „Straße des Friedens“ gesprochen habe und verwies auf die Bronzeskulptur des Osttiroler Künstlers Jos Pirkner, die seit 1974 über dem Tunnel-Südportal hängt und eine „Brücke über die Alpen“ symbolisiert. „Die Felbertauernstraße als Teil des europäischen Straßennetzes und deren Funktion als Verbindung der kulturellen und wirtschaftlichen Lebensräume nördlich und südlich des Alpenhauptkammes hat nichts von ihrer Bedeutung eingebüßt. Dies belegen auch die Frequenzzahlen der letzten Jahre“, so der Vorstand.

"Besonderer Festtag"

Von einem „besonderen Festtag“ sprach der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter, der als Aufsichtsratsvorsitzender der Felbertauernstraße AG deren Erfolgsgeschichte in den vergangenen fünf Jahrzehnten hervorhob. „Sie hat den Wohlstand nach Osttirol gebracht. Heute könnte man sich eine Situation ohne Felbertauernstraße nicht mehr vorstellen.“ Günther Platter erklärte seinen tiefen Respekt für den Kraftakt aller Beteiligten, der es möglich machte, die nach dem Felssturz von 2013 unterbrochene „Lebensader“ zunächst über eine in einer Rekordzeit von 40 Tagen errichtete Ersatzstraße wieder zu öffnen. Den in einer zweijährigen Bauzeit realisierten neuen Straßenabschnitt „Schildalm“ bezeichnete der Tiroler Landeshauptmann als besonders gelungen.

Die Grußworte des Landes Salzburg überbrachten Landtagsabgeordneter Michael Obermoser und Verkehrslandesrat Hans Mayr. „Die Felbertauern-Straße ist ein Beispiel der Bedeutung von Verkehrsverbindungen für die Entwicklung von Regionen", so Hans Mayr.
Als Vertreterin des Bundes, Hauptaktionär der Felbertauernstraße AG, trat Elisabeth Gruber vom Finanzministerium in Wien ans Rednerpult. Sie übermittelte die Grüße von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und von Finanzminister Hans Jörg Schelling.

"Band der Freundschaft"

Wolfgang Viertler, Bürgermeister der Stadtgemeinde Mittersill, nannte die Felbertauernstraße „ein Band der Freundschaft“. Sie sei keine normale Straße, sondern vielmehr Verkehrs-, Wirtschafts- und soziale Ader zweier Regionen. „Für Osttirol und den Pinzgau ist der Bestand dieser Verkehrsverbindung lebensnotwendig. Für deren Funktionieren müssen alle Beteiligten immer wieder aufeinander zugehen, um auftauchende Probleme gemeinsam zu lösen.“ Viertlers Amtskollege aus der Osttiroler Anrainergemeinde Matrei i.O., Bürgermeister BR Andreas Köll, blickte zurück auf den Kampf der Pioniere um die Straße, auf den Felssturz von 2013 sowie auf das Bemühen aller, die Verkehrsverbindung wiederherzustellen. Er dankte insbesondere Landeshauptmann Günther Platter, dem es bei Bund und Land gelungen war, die erforderlichen Mittel aufzubringen. „Heute können wir gemeinsam und voll Freude dieses bedeutsame Jubiläum feiern. Glück auf!“

Für die musikalische Gestaltung des Festaktes zeichnete die Bläserphilharmonie Osttirol verantwortlich. Beim landesüblichen Empfang, dem eine Aufsichtsratssitzung der Felbertauernstraße AG und ein Oldtimer-Konvoi zum Südportal vorangegangen waren, spielten die Musikkapellen Matrei i.O. und die Bürgermusik Mittersill auf. Abordnungen der Schützen aus Matrei und Mittersill bildeten den stimmungsvollen Rahmen der feierlichen Veranstaltung.

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