Ein Schritt Richtung Kraftwerk am Tauernbach - mit Video!

TIWAG-Vorstandsdirektor Johann Herdina und Projektleiter Wolfgang Stroppa erläuterten das Projekt.
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MATREI (red). Die TIWAG plant im Matreier Ortsteil Gruben die Errichtung eines neuen Wasserkraftwerks. Dabei soll das Gefälle des Tauernbaches energetisch genutzt werden. „Mit der neuen Anlage können pro Jahr durchschnittlich 85 Gigawattstunden Strom zur Versorgung der Region produziert werden. Insgesamt plant die TIWAG im Rahmen des Projekts rund 91 Mio. Euro in Osttirol zu investieren“, informierte TIWAG-Vorstandsdirektor Johann Herdina am Donnerstag im Rahmen eines Pressegesprächs vor Ort.

Geringe Eingriffe in Naturraum

Das Kraftwerk Tauernbach-Gruben ist als Ausleitungskraftwerk mit einer Wasserfassung im Bereich der Schildalmen und einem Krafthaus direkt unterhalb der Pumpstation der Transalpine Ölleitung (TAL) geplant. Die Wasserfassung befindet sich unterhalb der Schildalmen kurz vor der Steilstrecke. Der Triebwasserweg untergliedert sich in zwei Teilbereiche, einem Druckstollen im oberen Streckenabschnitt (ca. zwei Kilometer Länge) sowie einer erdverlegten Druckrohrleitung vom Stollenende bis zum Krafthaus (ca. sechs Kilometer). Entlang des Triebwasserweges sind Querungen an der TAL und dem Tauernbach notwendig.

„Seit Planungsbeginn im Jahr 2006 sind mehrere Varianten intensiv geprüft worden. In gutem Einvernehmen mit der Standortgemeinde und den lokalen Initiativen haben wir mit dem vorliegenden Projekt eine technisch machbare Variante gefunden, die für uns auch wirtschaftlich vertretbar ist“, betont Projektleiter Wolfgang Stroppa. Dabei hat die TIWAG auf die Gefällstufe der Proseggklamm verzichtet, auch der Frosnitzbach bleibt unberührt: „Aus geologischer und ökologischer Sicht wurde die Variante mit den geringsten Eingriffen in den Naturhaushalt bzw. den geringsten Risiken eingereicht.“ Trotz des geringen Flächenverbrauchs sind seitens der TIWAG weitere Ausgleichs- und Minderungsmaßnahmen, speziell für die Gewässerökologie, vorgesehen.

Im Zuge der vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfung wurden bereits umfassende Untersuchungen zu Gewässerökologie, Landschaftsbild, Tiere und Pflanzen und deren Lebensräume, Auswirkungen auf den Menschen sowie Alm-, Land- und Forstwirtschaft durchgeführt. Die Themen werden im Rahmen einer öffentlichen Erörterung (24. Mai 2018, 10:30-15:00 Uhr, Pfarrsaal Marktgemeinde Matrei i.O.) behandelt. Die mündliche Verhandlung ist von 04. bis 07. Juni 2018 in Innsbruck angesetzt.

Kraftwerk Schwarzach vor Erweiterung

Im Falle eines positiven Bescheids erfolgt frühestens 2021 der Baustart. Für die Erweiterung des bestehenden Kleinkraftwerks Schwarzach erwartet die TIWAG unterdessen noch vor dem Sommer die naturschutzrechtliche Bewilligung. Das Kraftwerk steht in Huben kurz vor der Mündung der Schwarzach in die Isel. Die jetzt geplante Erweiterung beschränkt sich auf einen Zubau zum bestehenden Krafthaus für die Nachrüstung eines zweiten Maschinensatzes. Dadurch kann die Jahresstromerzeugung von 61 Mio. auf 83 Mio. Kilowattstunden gesteigert werden. Die Projektkosten betragen 17 Mio. Euro bei einer geplanten Bauzeit von zwei Jahren.

TIWAG-Vorstandsdirektor Johann Herdina und Projektleiter Wolfgang Stroppa erläuterten das Projekt.
Das neue Krafthaus ist direkt unterhalb der TAL-Pumpstation vorgesehen. Zwei Turbinen erzeugen nach der Fertigstellung durchschnittlich 85 Gigawattstunden Strom pro Jahr. Das entspricht der Versorgung von 20.000 Haushalten. | Foto: TIWAG
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