Das ehemalige 'Negerdörfl'
Vorausschicken möchte ich, daß 'Negerdörfl' nichts mit afrikanischen Einwohnern zu tun hatte - es handelt sich vielmehr um einen Ausdruck im Wienerischen für bedürftig, arm. Wenn jemand nichts hat, dann ist man 'Neger'.
Und das war auch genau der Hintergrund für diese Siedlung. Im Jahr 1911 als Überbrückungssiedlung für arme, unterstandslose und kinderreiche Familien errichtet, sollte es eigentlich nur bis 1928 bestehen, aber wie in Wien ja nicht selten, hielt sich auch dieses 'Provisorium' recht lange. Erst 1950-52 wurden die heute dort befindlichen Gemeindebauten errichtet. Im klassischen 50er-Jahre-Stil vermißt man jedoch den typischen Einschlag der Gemeindebauten der Zwischenkriegszeit mit architektonischen Feinheiten und Formen. Damals war es jedoch notwendig, möglichst rasch und kostengünstig Wohnraum zu schaffen, da ja auch die kriegsbedingten Zerstörungen noch nicht behoben waren.
Die Anlage ist recht weitläufig und erstreckt sich zwischen der Zagorski-, Gablenz-, Pfenniggeldgasse und Herbststraße.
Für Interessierte findet sich hier eine Erinnerung einer ehemaligen 'Negerdörfl'-Bewohnerin.
Hier findet man noch ein paar Fotos davon (ab dem 3. Foto)
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