Drogenproblem: Ottakring macht jetzt mobil
Nach eigenem Polizeigipfel: Mehr Licht und weniger Bepflanzungen am Gürtel als Maßnahmen gegen Dealer.
OTTAKRING. Von pfui zu hip: Früher eher als Arbeitergrätzel abgestempelt, gilt die Gegend rund um den Brunnenmarkt mittlerweile als multikulti und schick. Dennoch: Die steigende Zahl der Drogendealer, die rund um die Brunnengasse ihrem Gewerbe nachgehen, stößt den Anrainern sauer auf.
Gegen das Problem macht der Bezirk nun mobil: Bei einem eigenen Polizeigipfel wurden die nächsten Schritte beschlossen.
• Sträucher kürzen:
Zwischen den U6-Stationen Josefstädter Straße und Thalia-straße sollen die Sträucher am Gürtel gekürzt werden. "Dann können Dealer nicht mehr unbemerkt ihre Drogengeschäfte durchführen oder ihre Päckchen dort verstecken", so Bezirksvorsteher Franz Prokop.
• Sauberkeit:
Auch Straßenkehrer werden entlang der Linie U6 am Gürtel vermehrt im Einsatz sein. Die so genannten "Baggies" – Plastiksackerl mit Marihuana oder Kokain – soll man so künftig leichter finden.
Licht-Offensive im Grätzel
Bereits umgesetzt wurde die Licht-Offensive beim Brunnenmarkt: In der Brunnengasse wurden zwischen der Gaullacher- und der Friedmanngasse zusätzliche Lampen montiert. "Um das Sicherheitsgefühl zu verstärken", sagt Prokop. Auch zwischen der Neulerchenfelder Straße und der Gaullachergasse sowie direkt bei den Standln in der Brunnengasse soll die Beleuchtung verbessert werden. "Wir stehen täglich in Kontakt mit der Polizei", sagt Prokop.
Den Beamten wird jedoch laut Polizeisprecher Patrick Maierhofer seit Anfang 2016 die Arbeit erschwert. Seit 1. Jänner gilt das neue Suchtmittelgesetz: Dealer dürfen nicht mehr festgenommen werden, ohne ihnen Gewerbstätigkeit im größeren Rahmen nachweisen zu können. "Dadurch sind uns leider oft die Hände gebunden."
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